mit Björn Berghausen
Tegels Wirtschafts- und Industriegeschichte ist untrennbar mit dem Namen Borsig verbunden: Keine andere Industrieansiedlung im späteren Bezirk Reinickendorf dürfte die Stadtentwicklung so nachhaltig beeinflusst haben, wie der Umzug der Lokomotivenbauanstalt von A. Borsig nach Tegel.
Die Havel als Verkehrsweg förderte auch die Ansiedlung weiterer Schwerindustrie sowie die Errichtung des einstmals größten Gaswerkes Europas.
Der Spaziergang startet zeitlich in den Gründungszusammenhängen der Tegeler Industrie, um dann an den Produktionsstätten von Alkett und Maget (Altmärkische Kettenwerke und Maschinen- und Gerätebau Tegel) – Tochterunternehmen von Rheinmetall-Borsig – in die spezielle Rüstungsgeschichte ab 1914 vorzustoßen.
Teil der Kriegswirtschaft war der Einsatz von Zwangsarbeit: 30000 Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Ostarbeiterinnen wurden 1944 in Reinickendorf eingesetzt, 1500 von ihnen im Lager „Krumpuhler Weg« untergebracht. Die Geschichte dieses Zwangsarbeiterlagers ist nahezu lückenlos dokumentiert und stellt damit berlinweit eine Besonderheit dar. Der Spaziergang endet im begehbaren Denkmalort und stellt die Zusammenhänge zwischen Industrie und Zwangsarbeit, zwischen Kriegszeit und Gedenken her.
Eine Kooperation des Museums Reinickendorf mit dem Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv e.V.
Der Spaziergang beginnt am Borsig-Tor und endet im Gedenkort "Krumpuhler Weg".
Die Länge beträgt ca. 6 km und die Dauer ca. 3 Stunden.
Zusätzliche Informationen
Treffpunkt: Borsig-Tor, U-Bahnhof Borsigwerke
Anmeldung/Buchung: Eine Anmeldung ist erforderlich unter museum@reinickendorf.berlin.de oder 030902946460.