Matadora
Die Performance-Skizze Matadora beschäftigt sich mit dem dritten Akt der Corrida. Die Arbeit nähert sich der rituellen Szene des Stierkampfes, ihrer Camp-Ästhetik, der ihr zugrunde liegenden Affekt-Strukturen und den verwobenen Codes von Männlichkeit und Gewalt. Matadora ist eine Erkundung von Macht, Identität und Begehren und nimmt das Wechselverhältnis von Beherrschung und Unterwerfung, Selbst - und Fremdzerstörung in den Blick.
In enger Zusammenarbeit mit Susanne Sachsse, Nile Koetting und Rahel Spöhrer setzt sich Belle Santos mit ihrer eigenen spanischen Identität auseinander, mit der Leidenschaft ihrer Großeltern für die Toreros, sowie mit der Geschichte der Stierzucht ihrer Familie in Andalusien.
Belle Santos ist eine in Berlin lebende Künstlerin, die in den Bereichen Installation, Performance, Text und Kostümdesign arbeitet. In ihrer aktuellen Arbeit erforscht sie zeitgenössische Ausdrucksformen und Rituale von Trauer und Schmerz, deren Dienstleistungsindustrie und transformative Räume.
Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören die Installation MOURNING ROOM III – The Moon is Out Tonight bei RAMPE, Stuttgart, und die performative Installation THE WAKE bei transmediale studio, Silent Green, Berlin, und Theater Neumarkt, Zürich.
Ihr nächstes Stück, MOURNING TIME, wird im März 2025 im Kyoto Arts Center, Japan, präsentiert. Sie nahm an einem dreimonatigen Aufenthalt in der Villa Kamogawa des Goethe Instituts in Kyoto (2022) teil, und Residentin am PACT Zollverein. Santos ist artist fellow bei der Saison Foundation in Tokio (2018, 2023).
In diesem Jahr erhielt sie ein sechsmonatiges Stipendium des deutschen Kultusministeriums zur Erforschung von Trauer und „Hysterie“ am CITÉ DES ARTS INTERNATIONAL in Paris. Sie ist Gründungsmitglied der Performancegruppe THE AGENCY, mit der sie von 2015 bis 2022 zusammenarbeitete.
Ihre Arbeiten wurden national und international gezeigt, u. a. auf Festivals wie der Athen Biennale und Tanz im August. Santos ist Mitbegründerin von NEXT WAVES THEATER und GLASSHOUSE, Plattformen für interdisziplinäre Experimente in digitaler Performance.
Nile Koetting ist ein Künstler, der mit einer Vielzahl von Formaten wie Installation, Licht, Performance, Szenografie und Sound arbeitet. In seinen künstlerischen Projekten erforscht er eine neue Dramaturgie für performative Zeit und Raum.
Seine Werke und Projekte wurden weltweit in Institutionen wie dem Palais de Tokyo, der Sharjah Art Foundation, dem Centre Pompidou x Westbund Museum, dem CAPC Museum of contemporary Art, Tai Kwun Contemporary, dem 21st Century Museum of Contemporary Art Kanazawa, der Fondation Hermès Tokyo, dem Somerset House, dem Kunstverein Göttingen, der Thailand Biennale, dem ZKM Karlsruhe und dem Mori Art Museum präsentiert.
Seit 2014 lebt und arbeitet er in Berlin mit Unterstützung des Overseas Study Program for Artists, der Agency for Cultural Affairs Japan und der Pola Art Foundation. Im Jahr 2023 wurde er als Stipendiat des Asian Cultural Council NYC ausgewählt.
Susanne Sachsse ist eine in Ostdeutschland Ostdeutschland geborene und aufgewachsene Künstlerin und Schauspielerin. Über ein Jahrzehnt lang war sie Mitglied zahlreicher deutscher Staatstheaterensembles, darunter das Berliner Ensemble, wo sie unter anderem in Inszenierungen von Heiner Müller, Einar Schleef und Robert Wilson auftrat.
Seit sie 2001 freischaffende Künstlerin wurde, hat sich Sachsses Praxis über das Theaterspielen hinaus auf Arbeiten als bildende Künstlerin, Regisseurin, Autorin, Musikerin, Kuratorin und Performerin ausgeweitet. Ihre Arbeit hat sich entlang dreier Hauptachsen entwickelt: als Solokünstlerin; als gefragte Kollaborateurin in den Bereichen Kunst, Theater, Tanz, Film und Musik, z. B. bei der Biennale von Venedig mit Yael Bartana (2011) und Natascha Sadr Haghighian (2019) oder in der Choreografie von Ligia Lewis (2018-2020); und als Mitbegründerin und Leiterin des in Berlin ansässigen Kunstkollektivs CHEAP, in dessen Rahmen sie eine langfristige Zusammenarbeit mit Vaginal Davis pflegt.
Neben ihrer regelmäßigen Arbeit mit den Künstlern Bartana, Jonathan Berger, Zach Blas und Phil Collins hat Sachsse auch in fünf Filmen des kanadischen Queercore-Filmemachers Bruce LaBruce mitgewirkt, darunter The Raspberry Reich (2004) und Pierrot Lunaire (2012). Sachsse erhielt den Premio Maguey Queer Icon Award auf dem Guadalajara International Film Festival.
Rahel Spöhrer arbeitet als Kuratorin, Dramaturgin und Dozentin an der Schnittstelle von Performance und Bildender Kunst. Seit 2021 ist sie kuratorische Leiterin des artsprogram an der Zeppelin Universität, wo sie u.a. Ausstellungen mit Candice Breitz, Fiona Banner aka The Vanity Press, Jeanne van Heeswijk, Susanne Kennedy und Markus Selg kuratiert hat. Sie ist in einer Reihe von Forschungsprojekten, Netzwerken und Kooperationen an der Schnittstelle von bildender Kunst und Wissenschaft aktiv und interessiert sich besonders für die Rolle von Konflikten in künstlerischen Kooperationen, kulturellen Organisationen und der Gesellschaft insgesamt.
Dazu gehört das europäische Trainingprogramm FEINART, das die Zukunft unabhängiger Kunsträume in Europa (2022-2025) erforscht. Während des Covid-19-Lockdowns war sie Mitbegründerin von „h a p t i c a f f i n i t i e s“, einer digitalen Study Group zu Berührung, haptischer Ästhetik und Intimität in der Kunst. Darüber hinaus gehört sie zum Gründungsteam von „Future Art Education“, einem Forschungsprojekt zum Thema interdisziplinäres Lehren, Lernen und kritische Pädagogik in Kunstschulen an der ASFA – Hochschule für Bildende Künste in Athen (2020-2022).
- Performerin: Susanne Sachsse
- Sound Design: Nile Koetting aka Atmospheric Solutions
- Dramaturgie: Rahel Spöhrer
- Outside Eye: Lara Scherrieble
Zusätzliche Informationen
Treffpunkt: KW, 4. OG
Anmeldung/Buchung: Anmeldung via pogobar@kw-berlin.de
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