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Joan Jonas, Isaac Chong Wai, vAL, Yoko Ono

Die Neue Nationalgalerie zeigt anlässlich der diesjährigen Berlin Art Week vom 10. bis 14. September 2025 die vierte Ausgabe der Festivalreihe PERFORM! mit Performances von Joan Jonas, Isaac Chong Wai und vAL.


Zusätzlich findet zum „Tag im Grünen“ am 14. September 2025 die partizipative Performance „Bells for Peace“ von Yoko Ono statt.


Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei.

PROGRAMM


Wie in vorherigen Jahren bildet eine historisch wegweisende Performance den Kern des Programms von PERFORM!:
„Mirror Piece I & II“ (1969/2025) der Künstlerin Joan Jonas wird vom 10. bis 14. September 2025 einmal täglich auf der Terrasse der Neuen Nationalgalerie aufgeführt.


Am Samstag, 13. September, findet darüber hinaus die auf der letzten Venedig Biennale präsentierte Performance „Falling Reversely“ (2021/2024) von Isaac Chong Wai sowie eine eigens produzierte Arbeit von vAL statt.


Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos.
Alle Performances und Events finden in Bereichen des Museums statt, die auch ohne Ticket zugänglich sind.
Im Falle begrenzter Kapazitäten wird der Einlass in der Reihenfolge des Eintreffens gewährt.
Teilnahme, sofern nicht anders angegeben, ohne Anmeldung.



Joan Jonas: Mirror Piece I & II (1969/2025)

Mittwoch, 10. September bis Samstag, 13. September 2025: 17.15 bis 17.45 Uhr
Sonntag, 14. September 2025: 16.15 bis 16.45 Uhr
  • Ort: Terrasse Neue Nationalgalerie
„Mirror Piece“ ist eine bahnbrechende Performance, die 1969 von der US-amerikanischen Künstlerin Joan Jonas geschaffen und erstmals aufgeführt wurde. Das Werk gilt als eines der frühesten und einflussreichsten Beispiele feministischer und konzeptueller Performancekunst in den USA und war entscheidend daran beteiligt, die Grenzen zwischen bildender Kunst, Performance und Geschlechterdarstellung neu zu definieren.


Mehrere Performer:innen tragen Spiegel und Plexiglasscheiben in synchronisierten, choreografierten Bewegungen. Während sich das Stück entfaltet, spiegeln und fragmentieren die bewegten Spiegel das Publikum, die Performer:innen sowie die Umgebung, wodurch die Grenze zwischen Publikum und Akteure verschwimmt.



Joan Jonas


Joan Jonas (*1936, New York) ist eine Pionierin der Performance- und Videokunst, die seit den 1960er-Jahren mit Spiegeln, Texten und Körperbewegungen arbeitet. Ihre Werke thematisieren Identität, Geschlecht und Wahrnehmung und haben die zeitgenössische Kunst nachhaltig geprägt.


Isaac Chong Wai: Falling Reversely (2021/2024)

  • Samstag, 13. September 2025, ab 15 Uhr (tbc)
  • Ort: Terrasse Neue Nationalgalerie
„Falling Reversely“ von Isaac Chong Wai ist ein Versuch, die Bewegungen des Fallens umzukehren. Wie bei einem Ritual teilen die Performer*innen den kollektiven Schmerz der Verletzung und erkämpfen sich die Autonomie über ihre eigenen Körper zurück. Die Arbeit wurde 2024 auf der 60. La Biennale di Venezia im Arsenale präsentiert.


Isaac Chong Wai (*1990) ist ein Künstler mit Wohnsitz in Berlin und Hongkong, der Zeichnung, Glas, Fotografie, Video und Performance als Vermittler nutzt, um zeitgenössische globale Phänomene zu erforschen. Seine Arbeit verwandelt die Emotionen, Spannungen und Erinnerungen menschlicher Interaktionen in performative Materialität und immersive Erfahrungen. Auf der Grenze zwischen Individuum und Kollektiv bewegend, untersucht er die Verletzlichkeit des Körpers sowie die inhärente Gewalt in sozialen Systemen und historischen Traumata.


vAL: Bellied (2025)

  • Samstag, 13. September 2025, ab 15 Uhr (tbc)
  • Ort: Terrasse Neue Nationalgalerie
vALs aka Corey Scott-Gilberts neu in Auftrag gegebenes Werk „Bellied“ sammelt das, was von zersplitterten Spiegelungen und Gedanken zurückbleibt und insistiert, neue Skizzen von Möglichkeiten zu entwerfen um stets hoffungsvoll zu bleiben. Ein Performer, durchdrungen von ständiger Skepsis und hinterfragendem Geist, bewegt sich durch ein leeres Set von Tribünen und nutzt Spiegelstücke, um den Blick des Publikums zu beobachten. Wie positionieren wir uns für bessere Spiegelungen? Was kann aus zerbrochenen Gedanken entstehen?


Corey Scott-Gilbert (*1983) wurde in Washington, D.C. geboren. Nach seinem Abschluss an der Juilliard School wurde er Solotänzer beim Lyon Opera Ballet und erhielt 2009 den Princess Grace Award. Er trat unter anderem bei den 84. Academy Awards und Louis Vuitton Shows auf. Nach einer Mentorschaft bei Alonzo King und einer Knöchelverletzung wurde Gilbert unabhängiger Künstler mit Sitz in Berlin. Dort arbeitet er mit Künstler*innen wie Eszter Salamon, Sasha Waltz, Julian Rosenfeldt und Ligia Lewis zusammen und entwickelte die künstlerische Identität vAL.


Yoko Ono: Bells for Peace (2019/2025)

  • Sonntag, 14. September 2025, 16.45 bis 17.15 Uhr
  • Ort: Terrasse Neue Nationalgalerie
„Bells for Peace“ ist eine partizipative Performance von Yoko Ono, die in ihrer langjährigen Praxis verwurzelt ist, das Publikum durch kollektive Teilnahme und gemeinsames Handeln einzubeziehen. Das Werk lädt Menschen ein, zusammenzukommen – physisch oder symbolisch – um gemeinsam Glocken zu läuten und so einen Akt der Hoffnung, Solidarität und der Vision von Veränderung zu schaffen. Ono hat im Laufe der Jahrzehnte Glocken und gemeinschaftliche Klangaktionen auf unterschiedliche Weise verwendet – die Berliner „Bells for Peace“-Aktion folgt der öffentlichen Performance von 2019 in Manchester.

Präsentiert zum Abschluss ihrer Ausstellung „DREAM TOGETHER“ in der Neuen Nationalgalerie und als Höhepunkt der Veranstaltung „Tag im Grünen“ am 14. September 2025 am Kulturforum, macht „Bells for Peace“ auf Gewaltlosigkeit aufmerksam. Alle Teilnehmenden werden gebeten, eine Glocke mitzubringen, um gemeinsam für den Frieden zu läuten. Wer keine Glocke besitzt, wird vor Ort mit einer Glocke versorgt – so lange der Vorrat reicht.


Yoko Ono (*1933) ist eine Künstlerin, deren Werk zum Nachdenken anregt und das Verständnis von Kunst und Lebenswelt infrage stellt. Von Film und Kunst zu Musik und Literatur hat sie sich in diversen Disziplinen profiliert. Seit den 1960er-Jahren zeigt Yoko Onos Kunst die transformierende Kraft gemeinschaftlichen Handelns im Streben nach Frieden und der Vorstellung einer anderen Welt.



Kuratorisches Team

PERFORM! wird kuratiert von Klaus Biesenbach, Direktor der Neuen Nationalgalerie, mit Lisa Botti, Kuratorin an der Neuen Nationalgalerie und Gregor Quack, Volkswagen Group Fellow, FREUNDE der Nationalgalerie.


Das Performance Festival PERFORM!

Bereits in den vergangen drei Jahren veranstaltete die Neue Nationalgalerie zur Berlin Art Week das Performance Festival PERFORM!. Neben historischen Positionen von Yvonne Rainer (2024), Yoko Ono (2023) und Simone Forti (2022) waren zeitgenössische Beiträge von Göksu Kunak, Miles Greenberg, Enad Marouf, Bendik Giske, Dafni Krouzadi, Constantin Hartenstein und Billy Bultheel zu sehen.

  • Das Programm findet im Rahmen der Berlin Art Week statt.
Zusätzliche Informationen
Termine
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