Anne-Sophie Mutter etablierte sich als die führende Geigerin, die das virtuose Konzert- und filigrane Kammerrepertoire für ihr Instrument in höchster Vollendung beherrscht und immer wieder vor begeistertem Publikum in allen bedeutenden Musikzentren der Welt zur Aufführung bringt. Für sie wurde die Berliner Philharmonie fast schon zu einem zweiten Wohnzimmer: »Es passierten dort so viele wunderbare Dinge, all die Aufnahmen, die Konzerte, das unvergleichliche Ensemble [...]. Es gibt ja viele Versuche, den Saal zu kopieren – die Disney Hall in Los Angeles wurde der Philharmonie nachempfunden –, aber in Berlin steht nun einmal das Original mit der einzigartigen Akustik. Der Saal ist untrennbar mit dem Orchester verbunden und wird immer mein Maßstab bleiben, wo immer ich auch spiele.«

Natürlich ist der Geigerin aus Wehr im Schwarzwald ein philharmonischer Termin besonders im Gedächtnis geblieben: der 11. Dezember 1976, als Herbert von Karajan die damals 13-Jährige zum Vorspiel geladen hatte: »Herr von Karajan hatte vorher gesagt, ich solle mich nicht wundern, wenn er mich unterbräche und nicht die ganzen 20 Minuten hören wolle. Doch ich durfte das Stück zu Ende spielen – und das war ja nun schon einmal kein schlechtes Zeichen. [...] Ich war schon fertig zur Rückreise, als ich im Konzertsaal Herrn von Karajan buchstäblich in die Arme lief. Er sagte, als sei gar nichts dabei, dass er sich freuen würde, wenn wir im kommenden Jahr zu Pfingsten bei den Salzburger Festspielen gemeinsam konzertierten.«
Ein Paukenschlag, dem eine phänomenale Karriere folgte: »Dieser Tag wird immer ein absolut außergewöhnliches Ereignis in meinem Leben bleiben.« Bereits ein Jahr nach dem Auftritt bei den Salzburger Pfingstfestspielen debütierte Anne-Sophie Mutter unter Karajans Leitung in der Berliner Philharmonie.
Aufgeführte Werke:
Francesco Maria Veracini
Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo D-Dur
Johann Sebastian Bach
Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo a-Moll BWV 1041
André Previn
Nonet
Johann Sebastian Bach
Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048
Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges
Konzert für Violine und Orchester Nr. 2
Zusätzliche Informationen
Teilnehmende Künstler
Mutter's Virtuosi
Anne-Sophie Mutter