Vortrag und Gespräch: Nationalsozialismus und Tyrannenmord
Nationalsozialismus und Tyrannenmord: Attentatsversuche auf Hitler und ihr Platz in der deutschen Erinnerungskultur. Zwei Attentatsversuche gegen Adolf Hitler nehmen in der deutschen Erinnerung an den Widerstand gegen das NS-Regime eine herausragende Stellung ein.
Viele Jahrzehnte lang stand der gescheiterte Staatsstreich des Kreises um Claus Schenk Graf von Stauffenberg vom 20. Juli 1944 im Mittelpunkt. In jüngerer Zeit richtet sich die Aufmerksamkeit verstärkt aber auch auf den lange vernachlässigten Georg Elser, einem Schreiner, dem es als Einzeltäter beinahe gelungen wäre, Hitler am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller mit einer Bombe zu töten.
Ein Vergleich der beiden Fälle und der Art und Weise, wie über sie berichtet und an sie erinnert worden ist, wirft wichtige Fragen hinsichtlich des Umgangs mit historischer und moralischer Verantwortung für die NS-Verbrechen auf. Beide Fälle haben außerdem eine moralische und philosophische Debatte über die Legitimität politischer Morde als Methode zur Bekämpfung von Tyrannei ausgelöst.
Alan E. Steinweis ist Professor für Geschichte an der Universität Vermont und Inhaber des dortigen Raul Hilberg Distinguished Professorship für Holocaust-Studien. Er hat vier Bücher über das nationalsozialistische Deutschland geschrieben, darunter zuletzt The People’s Dictatorship: A History of Nazi Germany (2023). Er war Postdoc-Fellow an der Freien Universität Berlin sowie Gastprofessor an den Universitäten von Hannover, Heidelberg, Frankfurt, München und Augsburg. Seit 2012 gehört er zum Herausgeberkreis der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte.
Mit einem musikalischen Beitrag von Ali Hayyan (Klavier).
In englischer Sprache.
Der Eintritt ist frei, eine Registrierung ist erforderlich.
In Zusammenarbeit mit der Deutsch-Amerikanischen Fulbright-Kommission.
Zusätzliche Informationen
Teilnehmende Künstler
Prof. Dr. Alan Steinweis
Prof. Dr. Jacob Eder
Mohammed Ali Qawasma