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Deutsches Historisches Museum
Schlossbrücke Zeughaus © visitBerlin, Foto: Fragasso

Zeughaus

Museum in der Waffenkammer

Das Zeughaus ist ein Gebäude der Superlative: das älteste Gebäude Unter den Linden, der bedeutendste Barockbau Berlins und es beherbergt die wichtigsten Skulpturen von Andreas Schlüter.
Das historische Zeughaus mit der Dauerausstellung ist bis Ende 2025 für eine grundlegende Sanierung geschlossen. Die moderne Ausstellungshalle, der Pei-Bau, bleibt geöffnet und präsentiert weiterhin spannende Wechselausstellungen und Veranstaltungen.

Einst war es ein Waffenarsenal, heute ist ein Museum. Das älteste erhaltene Gebäude am Boulevard Unter den Linden ist  der bedeutendste Barockbau der Hauptstadt. Heute beherbergt das blass-rosafarbene Gebäude das Deutsche Historische Museum (DHM). Lassen Sie sich hier einen Einblick in 1.500 Jahre deutsche Geschichte geben. Auf 8.000 Quadratmetern zeigt das Museum regelmäßig 7.000 der rund 1 Million Exponate umfassenden Sammlung.

Geschichte des Zeughauses

Die Baugeschichte des Zeughauses steht von Anfang an unter keinem guten Stern: Der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg fordert bereits 1667 in seinem Testament ein Gebäude für das Militär, doch Geldnot im armen Preußen verhindert dies zunächst. Erst 1695 begann Kurfürst Friedrich III. ein Arsenal, eine Waffenkammer zu errichten – natürlich mit dem prachtvollen Versailles des Sonnenkönigs als leuchtendes Vorbild.

Die Bauleitung liegt zunächst bei Nering, dem Erbauer des Charlottenburger Schlosses. Nach dessen Tod übernimmt Grünberg den Rohbau und Schlüter die Gesamtleitung. Die Bauarbeiten ziehen sich hin, Geldmangel, wechselnde Architekten und schlechtes Material verzögern immer wieder die Fertigstellung.

Das Arsenal wird 1875 in eine „Ruhmeshalle für die preußische Armee“, ein Waffen- und Kriegsmuseum, umfunktioniert. Das Innere des Gebäudes wird im Zuge der 1949 bis 1965 erfolgten Restaurierung nach schweren Kriegsschäden völlig neu gestaltet. Ab 1952 ist das Museum für Deutsche Geschichte (seit 1990 das Deutsche Historische Museum) im Zeughaus untergebracht. Nach aufwändiger Restaurierung ist das Gebäude seit 2006 Heimat für die Dauerausstellung Deutsche Geschichte in Bildern und Zeugnissen des Deutschen Historischen Museums.

Barocke Pracht und klassische Schlichtheit: Das Gebäude

Der Bau mit vier Flügeln von je rund 90 Metern Seitenlänge ist um einen Innenhof (Schlüterhof) angelegt. Sein Gesamtbild ist geprägt von der Harmonie zwischen streng-klassizistischer Fassadengliederung und reich verzierten barocken Skulpturenreliefs. 12 große Figurengruppen auf dem Dach lenken die Blicke auf sich.

Der Innenhof

Der Innenhof birgt eine Überraschung: In dem Gebäude, das doch der Kriegskunst gewidmet ist, hängen die 22 „Köpfe sterbender Krieger“ von Andreas Schlüter. Schmerzvoll verzerrte Gesichter voller Leid und Pein zeigen ein anderes, wahrhaftigeres Bild vom Krieg als das der siegreichen Kriegsgötter. Genehmigt hat der Kurfürst sie dennoch – wahrscheinlich weil es die Antlitze der Feinde darstellen sollten.

Der Erweiterungsbau

Im Mai 2003 eröffnet der Erweiterungsbau des chinesisch-amerikanischen Star-Architekten I.M. Pei, der bereits die Pyramide für den Louvre entwarf. In dem eleganten Bau aus Sandstein und Glas, der sich harmonisch in die historischen Bauten der Mitte Berlins einfügt, sind die temporären Ausstellungen des Deutschen Historischen Museums untergebracht.

Zeughauskino

Das Gebäude beherbergt auf der Ostseite auch das Zeughauskino. Das 2004 renovierte Programmkino zeigt Reihen zur Filmgeschichte – gerne auch mit weniger bekannten Filmen, die eine Entdeckung lohnen. Unser Tipp: Schauen Sie mal vorbei.

Café im Zeughaus

Neben dem Kino befindet sich ein gemütliches Café zur Erholung nach dem Museumsbesuch und vor einem Bummel über den Boulevard Unter den Linden.

Kunstmarkt am Zeughaus

Jeden Samstag und Sonntag können Sie an der Ostseite des Zeughauses über einen Markt mit Kunst und Kunsthandwerk schlendern. Die Stände mit ihren hochwertigen Auslagen sind beliebt bei Berlinern und Besuchern.

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