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Blühende Tulpenmagnolien am Schloss Pfaueninsel in Berlin
Schloss Pfaueninsel © SPSG, Foto: Michael Lüder

Pfaueninsel und Schloss Pfaueninsel Berlin

Das romantische Kleinod in der Havel

Die Pfaueninsel ist der perfekte Ort für einen romantischen Ausflug: ein weißes Schloss auf einer Insel. Und ein idyllischer Park, in dem Pfauen ihr Rad schlagen.

Hinweis: Obwohl das Schloss Pfaueninsel bis 2024 saniert wird und daher bis dahin geschlossen ist, ist die Pfaueninsel regulär für Besucher geöffnet. Auch die Meierei ist bis auf weiteres geschlossen.

„Wie ein Märchen steigt ein Bild aus meinen Kindertagen vor mir auf: Ein Schloss, Pfauen sitzen auf hoher Stange oder schlagen ein Rad, Springbrunnen, überschattete Wiesen, Schlängelpfade, die überall hinführten und nirgends ...“ – so schwärmte einst Theodor Fontane über die Pfaueninsel.

Und auch heute noch darf die Insel mit dem weißen Schlösschen auf keiner Liste der romantischsten Orte Berlins fehlen. Ein kleines Sommerschloss auf einer Insel mit einem idyllischen Park, in dem Pfauen spazieren – was könnte romantischer sein?
Wenig verwunderlich ist denn auch, dass das Schloss als Liebesnest für einen König und seine Mätresse erbaut wurde.

Geschichte der Pfaueninsel Berlin

Lange zuvor schon ist die Insel in der Havel besiedelt. Eisenzeitliche Armringe und Haarspiralen aus Bronze bezeugen, dass schon vor 2.500 Jahren hier Menschen siedelten. Im 17. Jahrhundert zieht der Glasmacher Johannes Kunckel auf die Insel und veranstaltet für den Großen Kurfürsten alchemistische Experimente mit Feuer und Glas in einer Glashütte. Als die Glashütte niederbrennt und sein Mentor stirbt, ist Kunckel ruiniert und entehrt.

100 Jahre lang versinkt die Insel in tiefem Schlaf. Doch dann entdeckt sie Friedrich Wilhelm II. Schon als junger Kronprinz hat er sich auf die Insel zu Schäferstündchen mit seiner Geliebten Wilhelmine Enke, später Wilhelmine Gräfin von Lichtenau, zurückgezogen.

Auf der Insel erbaut der König zwischen 1794 und 1797 ein kleines Sommerschlösschen – ganz im romantischen Ruinenstil der Zeit. Die künstliche Ruine soll wie ein „verfallenes römisches Landhaus“ wirken. Auch das Äußere ist nur eine Illusion, die Wände sind nicht aus weißem Marmor, sondern aus bemaltem Holz. Das weithin sichtbare weiße Schloss fungiert als krönender Blickfang einer Sichtachse des Neuen Gartens. Das Schloss ist geprägt von seinen beiden Rundtürmen, die durch eine schmiedeeiserne Brücke verbunden sind
Die Inneneinrichtung gestaltet die Gräfin von Lichtenau nach ihrem persönlichen Geschmack ohne sich auf einem bestimmten Stil festzulegen. Die ausgewählten Stücke sind von ausgezeichneter Qualität. Nach ihrem Tod ist das Schloss bei den preußischen Herrschern wenig beliebt. Königin Luise beklagt sich über die dünnen Wände und zieht Schloss Paretz vor. Das Schloss übersteht den Zweiten Weltkrieg ohne Schäden, so blieb es original erhalten.

Heute verwaltet die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten die Pfaueninsel. Zusammen mit Schloss Glienicke und der Potsdamer Schlösserlandschaft gehört die Insel mit dem kleinen Schloss zum UNESCO-Welterbe.

Die Berliner Pfaueninsel im Großen Wannsee.
Blick auf die Pfaueninsel von der Nikolskoe © visitBerlin, Foto: Wolfgang Scholvien

Park der Pfaueninsel in Berlin

In der kunstvoll gestalteten Gartenlandschaft der Pfaueninsel finden sich viele weitere Gebäude – zum Beispiel der Luisentempel, die Alte Meierei im Stil einer gotischen Klosterruine und das neogotische Kavaliershaus. Letztes dient in den 1960er-Jahren als Kulisse für mehrere Edgar-Wallace-Filme, etwa Die Tür mit den sieben Schlössern, Neues vom Hexer oder Der Hund von Blackwood Castle. Die Gartenlandschaft gestaltet 1821 Berlins großer Gartenkünstler Peter Joseph Lenné.
Neben den namensgebenden Pfauen, die noch heute hier herumspazieren und ab und an ihr prächtiges Rad zeigen, können hier auch Spechte und Kormorane beobachtet oder Fröschen bei ihren Konzerten gelauscht werden. Im Sommer dient die Pfaueninsel vier Wasserbüffeln als Domizil, die den Gärtnern beim Mähen der Feuchtwiesen helfen.

Unser Tipp zur Einstimmung für den Besuch: der wunderbare Roman "Pfaueninsel" von Thomas Hettche.

Anfahrt zur Pfaueninsel mit S-Bahn, Bus & Fähre

Von der Berliner Innenstadt aus ist die Insel am besten mit der S-Bahn zu erreichen, anschließend geht es vom Bahnhof Wannsee weiter mit Bus und Fähre (Überfahrt 4 €, ermäßigt 3 €). Wegen der geschützten Flora und Fauna sind Hunde und Fahrräder auf der Insel nicht erlaubt.

Betriebszeiten der Fähre zur Pfaueninsel

November 2023 bis Februar 2024 täglich 10 - 16 Uhr, März 2024 täglich 10-18 Uhr

Aktuell:

Schloss Pfaueninsel geschlossen

Meierei auf der Pfaueninsel geschlossen

UNESCO-Welterbe: Schlösser und Parks in Berlin und Potsdam