Für das erste textOUR Event im neuen Jahr trifft das ad hoc das literarische Dialogprojekt The Poetry Project. Auf Arabisch und Deutsch treten Ali Alzaeem und Jaklin Schilbaya in Resonanz mit dem von Lesung zu Lesung online wachsenden Gedichtgewebe. Sara Hauser und Johanna Hühn, beide Mitglieder von das ad hoc, knüpfen an die neu entstandenen Gedichte an.
Ali Alzaeems arabischsprachiges Gedicht wird von Sandra Hetzl ins Deutsche übersetzt. Die deutschsprachigen Gedichte der anderen Sprachkünstler:innen übersetzt Sam Zamrik ins Arabische.
Die vier Lyriker*innen teilen ihre Schreiberfahrungen, diskutieren
verschiedene Formen kollektiver Fürsorge, das Schreiben in und zwischen
Sprachen und beleuchten näher, wie das Verwoben-Sein in kollektiven
Strukturen und Projekten den eigenen künstlerischen Prozess beeinflusst.
Den Abend moderiert die literarische Übersetzerin, Autorin und Kuratorin Sandra Hetzl.
Dieses Projekt wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Ali Alzaeem ist im syrischen Idlib aufgewachsen, im
Sommer 2015 kam er als Jugendlicher mit seiner Familie nach Deutschland.
Er schreibt Gedichte, interessiert sich für Politik und Wirtschaft. Er
hat in Berlin die Schule fertig gemacht und studiert mittlerweile
Logistik.
Jaklin Schilbaya schreibt Lyrik, ist Initiatorin
antirassistischer Projekte und als Social Media Managerin sowie
Redakteurin tätig. Ihre Schreibkunst begann sie als Ausdruck ihrer
Alltagsgedanken, mit dem Ziel, diese in Kunst zu verwandeln und anderen
neue Perspektiven zu bieten.
Sara Hauser (* 1986 in Calw) ist Lyrikerin,
Literaturvermittlerin und Dozentin für inklusive Deutschdidaktik. In
Tübingen und Stockholm studierte sie Philosophie, Jura, Internationale
Literaturen und Literarisches Schreiben. Seit 2019 schreibt sie mit
jungen Menschen mehrsprachig und kreativ und promoviert seit 2024 zu
diesem Themenfeld. Sara ist Teil des Lyrikkollektivs das ad hoc. Ihre
Gedichte erschienen u.a. im Jahrbuch der Lyrik und in Stoff aus Luft.
Johanna Hühn schreibt Lyrik und übersetzt gelegentlich.
2021 erschien „mein körper, der da wäre“ in der Reihe DOCK 11 EXPANDED.
Weitere Veröffentlichungen u.a. in BELLA triste, mosaik, Das Narr.
Sandra Hetzl schreibt und übersetzt arabische
Gegenwartsliteratur, beispielsweise Werke von Haytham El Wardany, Rasha
Abbas, Kadhem Khanjar, Aboud Saeed, Bushra al-Maqtari, Aref Hamza und
Assaf Alassaf. Neben Lyrik und Prosa hat sie über zwei Dutzend
Theaterstücke ins Deutsche übertragen, unter anderem von Mohammad Al
Attar, Mudar Alhaggi, Wael Kaddour und Rabie Mroué. Sie ist die
Gründerin von teneleven.org, einem Agenturkollektiv für zeitgenössische
arabische Literatur. Gelegentlich arbeitet sie auch als körperlose
Stimme.
Sam Zamrik ist queere*r Autor*in, Übersetzer*in und
politische*r Bildner*in aus Damaskus, Syrien. Zamrik arbeitete als
Bandmanager*in und Songtextschreiber*in im Rahmen der Underground
Musikbewegung "New Wave of Syrian Metal". An der Universität Damaskus
studierte Zamrik Anglistik und beteiligte sich an der Gründung eines
Dichterclubs für englisch verfasste Lyrik, der Studierenden einen
geschützten Raum für freien Ausdruck bot. Als Stipendiat*in am Bard
College Berlin, erwarb Zamrik einen BA in Politik und Literatur.
Veröffentlicht wurden einzelne Texte von der WIR MACHEN DAS-Initiative
Weiter Schreiben sowie in verschiedenen deutschen Zeitungen wie taz und
Tagesspiegel. Zamriks zweisprachiges Lyrikdebüt »Ich bin nicht« erschien
2022 im Hanser Berlin Verlag, das für die 2023 Lyrikempfehlungen der
Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
ausgewählt wurde. Zamrik wurde 2022 mit dem Wunderblock Award ausgezeichnet.
The Poetry Project ist ein innovatives, literarisches
Dialogprojekt, das junge Menschen mit Fluchthintergrund dabei begleitet,
ihre Erfahrungen in Gedichten auszudrücken. Das Projekt macht sich
insbesondere die Gedichtform zunutze, um Gefühle und Geschichten in
Versen aufzubewahren. Dinge, die zunächst unsagbar scheinen mögen,
werden so in ein kunstvolles Gespräch verwandelt.
das ad hoc ist ein Berliner Lyrikkollektiv, das sich
2019 aus Teilnehmer*innen der Lyrikwerkstatt open poems gründete. Es
besteht aus 10 Personen, verbunden durch ihre Begeisterung für Lyrik und
dem Wunsch, der Wettbewerbsökonomie im Literaturbetrieb einen
alternativen Raum entgegenzusetzen. Die Mitglieder des Kollektivs
unterstützen sich gegenseitig, tauschen sich über ihre Schreibprozesse
und ihre Schreibsituationen aus und teilen ihre Erfahrungen im
Literaturbetrieb miteinander. Außerdem trifft sich das Kollektiv zu
Textbesprechungen und realisiert kollektive Poesie-Projekte. Dabei
verfolgen die Mitglieder unterschiedliche ästhetische Schwerpunkte und
Anliegen und bringen unterschiedliche Perspektiven ein: einige sind als
Dichter*innen ausgebildet, andere sind neben dem Dichten z.B. Bildende
Künstler*innen, Theatermacher*innen oder Wissenschaftler*innen. Für alle
ist das Kollektiv künstlerischer und persönlicher Schutz-, Experimentier- und Resonanzraum.
Zusätzliche Informationen
Sprachen: Deutsch/Arabisch
Informationen zur Barrierefreiheit
Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude
leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang
zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.
Teilnehmende Künstler
Ali Alzaeem
Jaklin Schilbaya
Sara Hauser
Johanna Hühn
Sandra Hetzl
Sam Zamrik
Termine
Februar 2025
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