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Sophie Reinhold thematisiert in ihrer ersten Einzelausstellung in der Galerie Nordenhake Fragen rund um Traum und Lüge, Simulation und dem realen Leben. Eine ortsspezifische Installation trifft auf neue, eigens für die Ausstellung entstandene Gemälde aus Bitumen, gemahlenem Marmor und Graphitpulver.


Die Verbindung der Skulptur als Symbol architektonischer Repräsentation von Macht und ihrer doch deplatziert wirkenden industriellen Ästhetik nimmt die Interpretation der Gemälde im Galerieraum vorweg.

Die Bildsprache der Künstlerin enthält oft Motive der klassischen Ikonographie und Mythologie, unterstrichen durch die skulpturale Qualität der Gemälde, die wiederum von einer satirischen Darstellung allgegenwärtiger Bilder gekontert wird.

Die Erscheinung im Gegensatz zu der Tatsächlichkeit eines Bildes, ist eine immer wiederkehrende Frage in der Praxis Reinholds. Ihre Technik, unterstützt durch ihre malerischen Fähigkeiten, und ein schneidender Sinn für Humor eröffnen Raum für Diskurse. Die Künstlerin verarbeitet ihren Alltag kritisch und hinterfragt, welche Rolle Konflikte, Illusionen und Lügen spielen.

Im Hauptraum der Galerie sind zwei Skulpturen platziert, die den Raum erweitern und durch deren Betrachtung hindurch drei weitere große Gemälde sichtbar werden. Ein Relief zeigt zwei schwebende, sich umschlingende Figuren, die in einer aus pigmentiertem Marmor gefertigten Leinwand verwoben zu sein scheinen. Es wird von zwei Gemälden begleitet, die sich in ihrem ornamentalen Hintergrund ähneln, deren Glätte jedoch die Darstellung von wachenden Augen auf der einen und einem fallenden Körper auf der anderen Seite verwirrt - ein Moment kurz vor dem Erwachen. Im kleineren Galerieraum erzeugt eine vierte Skulptur, die von drei größeren Gemälden umgeben ist, ein Gefühl der Dichte.

Gespickt mit Symbolen aus der Vergangenheit sind Reinholds Motive heterogen zusammengesetzt, die ihrer Eigenart entsprechen und ein humorvolles Überdenken von Repräsentationsstrategien ermöglichen.

Vergangenheit wird nicht als etwas Statisches verhandelt und wächst stattdessen genährt durch Diskurse auf unkontrollierbare Weise. Bilder lügen, entblößt hingegen hinterlassen sie Wahrheit.


ÜBER SOPHIE REINHOLD

Sophie Reinhold lebt und arbeitet in Berlin, wo sie 1981 geboren wurde. Die Künstlerin hatte Einzelausstellungen in der Fitzpatrick Gallery, Paris, bei Philipp Zollinger, Zürich (beide 2022), Galerie Sophie Tappeiner, Wien (2021), Sundogs, Paris und im Kunstverein Reutlingen (beide 2019) mit Ruth Wolf- Rehfeldt. Reinhold‘s Arbeiten waren Teil von Gruppenausstellungen im Kunsthaus Graz und der Fri Art Kunsthalle Fribourg (beide 2022), Neue Gesellschaft bildende Kunst, Berlin (2021), Kunstverein Ingolstadt und n.b.k., Berlin (beide 2019). Sie erhielt den Villa Romana Prize im Jahr 2012 und ist 2013 in die engere Wahl für den Max-Pechstein-Prize, sowie 2012 dem Columbus Art Foundation-Prize der Kunsthalle Ravensburg gekommen.

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