Zimmerpflanzen sind in die Kolonialgeschichte botanischer Gärten und die Zerstörung von Lebensräumen verstrickt, aber auch in privatisierte Praktiken der Lebenserhaltung. Einerseits Statussymbol und Fetisch, andererseits Anlass, regenerative und sorgende Tätigkeiten zur Erhaltung von Ökosystemen zu reflektieren.
Ausgehend von einem ortsspezifischen Konzept zur Pflege und Vermehrung ausrangierter Topfpflanzen hat das Kollektiv PARA zeitgenössische Künstler_innen eingeladen, die sich den Beziehungsweisen zwischen Mensch und Pflanze widmen.
Wie spiegelt das Befinden von Pflanzen menschliches Verhalten wider? Wie sind Begegnungen mit Pflanzen von (post-)kolonialen Verhältnissen beeinflusst? Führt ein Überdenken der Beziehungen mit Pflanzen auch zu einem Umlernen menschlicher Beziehungen untereinander?
Das Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm thematisiert Bedingungen von Lebendigkeit, Grenzen fürsorglicher Ressourcen und Konstruktionen von Natur und Weiblichkeit. Video- und Rauminstallationen, Skulpturen, Malereien und Textilarbeiten offenbaren die Spannung zwischen Schutz und Kontrolle, die der Pflanzen(er)haltung innewohnt und fragen nach ihrem transformativen Potenzial.
Ausstellung mit Arbeiten von
Rob Crosse, Marlene Heidinger, Bethan Hughes, Dunja Krcek, Samir Laghouati-Rashwan, Julia Löffler, Anne Marie Maes & Margarita Maximova, Jesse McLean, PARA, Laure Prouvost, Lex Rütten & Jana Kerima Stolzer, Shirin Sabahi, Hoda Tawakol, Sophie Utikal
Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm mit
Anguezomo Mba Bikoro, Josephine Hans, Dunja Krcek, Anne Marie Maes & Margarita Maximova, Marylou, Juliana Oliveira, Mélia Roger, Miki Yui u.a.
nGbK-Arbeitsgruppe:
Lina Brion, Vanessa Opoku, Jonas Fischer, Amelie Neumann, Kolja Vennewald
- Im Rahmen der Berlin Art Week