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Top-Veranstaltung

Filtered Time

Der britische Künstler Liam Gillick wurde eingeladen, das Pergamonmuseum mit ortspezifischen Licht-, Farb- und Klanginstallationen zu bespielen. Von der ikonischen Prozessionsstraße und dem Ischtar-Tor Babylons bis zu den monumentalen Skulpturen von Tell Halaf lässt Gillick 6.000 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte in einen Dialog treten und beleuchtet kritisch Sammlung, Geschichte und Architektur des Pergamonmuseums.


Damit präsentieren das Vorderasiatische Museum und der Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart erstmals ein gemeinsames Ausstellungsprojekt.

Seit den 1990er-Jahren hat sich Liam Gillick kontinuierlich mit dem Konzept der Ausstellung als kritischem Medium auseinandergesetzt; Farbe ist dabei ein zentraler Aspekt seines Schaffens.

Im Pergamonmuseum setzt sich Gillick mit dem Gebäude und seinen Sammlungen auseinander. Unter dem Titel „Filtered Time“ lenken die eigens entwickelten Licht-, Farb- und Klanginterventionen die Aufmerksamkeit auf die verschiedenen historischen Epochen der im Pergamonmuseums ausgestellten Objekte.

In einer Zeit, in der sich Museen im gesellschaftlichen wie politischen Diskurs verstärkt mit historischem Unrecht auseinandersetzen, wirft diese gemeinsame Ausstellung auch Fragen auf, die sich auf die komplexe Geschichte beider Institutionen selbst beziehen:
Welche Herausforderungen sieht sich das Vorderasiatische Museum als Hüter*in archäologischer Artefakte gegenüber? Und wie geht der Hamburger Bahnhof als Teil der Nationalgalerie mit dem Begriff der „Nation“ um?

„Liam Gillick. Filtered Time“ schafft einen sensorischen Raum, der die Erkundung dieser wichtigen Fragen ermöglicht und unterschiedliche Perioden der künstlerischen Produktion gleichberechtigt präsentiert.

Kulturgeschichte als immersive Raumerfahrung


Gillicks künstlerischem Ansatz im Pergamonmuseum liegen insbesondere zwei jüngere wissenschaftliche Erkenntnissen zugrunde: die Verwendung von Farbe in der antiken Kunst und das sensorische Erlebnis von Klängen und Geräuschen, welche die Erfahrungswelt der Menschen in den ursprünglichen Kulturen und auch ihrer Erforscher*innen begleiteten.

Die audiovisuellen Installationen Liam Gillicks schaffen eine immersive Atmosphäre, die die Räumlichkeiten und ihre Exponate auf historisch und kulturell spezifische Weise belebt. Dadurch bietet die Ausstellung Besucher*innen die Möglichkeit, das Museum und seine Sammlungen in Bezug auf Farbe und Zeit neu zu entdecken.


Der Künstler Liam Gillick

Liam Gillick wurde 1964 in Aylesbury, England geboren und studierte am Goldsmiths, University of London. Er lebt und arbeitet in New York. In seinen Arbeiten reflektiert er die Moderne in Bezug auf Abstraktion und Architektur und ihre Entwicklung im Laufe der Globalisierung. Gillicks Arbeiten wurden in zahlreichen wichtigen Ausstellungen gezeigt, darunter die Documenta X und die Biennalen von Venedig, Berlin und Istanbul. 2009 vertrat er Deutschland in Venedig. Museale Einzelausstellungen fanden im Museum of Contemporary Art in Chicago, im Museum of Modern Art in New York und in der Tate in London statt. Gillicks Werke befinden sich in vielen wichtigen öffentlichen Sammlungen, darunter dem Centre Pompidou in Paris, dem Guggenheim Museum in New York und Bilbao sowie dem Museum of Modern Art in New York. In den letzten 25 Jahren ist Gillick auch als Buchautor tätig.


Die Sammlung des Vorderasiatischen Museums im Pergamonmuseum

Das Vorderasiatische Museum öffnete seine Pforten erstmals 1930 im Pergamonmuseum auf der Museumsinsel Berlin. Seine einzigartigen Sammlungen umfassen Objekte aus Uruk, Assur, Babylon und anderen Regionen, die aus einer Zeit von der Entstehung der frühen Staaten im 4. Jahrtausend v. Chr. bis zum Ende des Achämenidenreiches im 4. Jahrhundert v. Chr. stammen. Zu den Höhepunkten zählen die weltweit einzigartigen Rekonstruktionen monumentaler Architektur wie dem leuchtend blauen Ischtar-Tor Babylons. Liam Gillick setzt sich auch mit der Sammlungspräsentation auseinander, die konzeptionell auf Walter Andrae, den Gründungsdirektor des Pergamonmuseums, zurückgeht.

  • Die Ausstellung wird kuratiert von Barbara Helwing, Direktorin des Vorderasiatischen Museums, und Sam Bardaouil und Till Fellrath, Direktoren des Hamburger Bahnhofs – Nationalgalerie der Gegenwart.
Die Ausstellung wird unterstützt von der Einstein Stiftung Berlin.
Zur Ausstellung erscheint ca. vier Wochen nach der Eröffnung ein vom Künstler gestalteter Katalog.
Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie und des Vorderasiatischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin

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Zusätzliche Informationen
Öffnungszeiten
  • Mo: geschlossen
  • Di – Mi: 10 bis 18 Uhr
  • Do: 10 bis 20 Uhr
  • Fr - So: 10 bis 18 Uhr
Ab Juli 2023 wird das Museum verlängerte Öffnungszeiten haben:
  • Dienstag und Mittwoch sowie Freitag bis Sonntag: 9 bis 19 Uhr
  • Donnerstag: 9 bis 20 Uhr
Wichtig zu wissen:
Das Pergamonmuseum wird ab dem 23. Oktober 2023 komplett für Besucherinnen und Besucher geschlossen, damit die Grundinstandsetzung wie geplant fortgesetzt werden kann.
Im Frühjahr 2027 sollen der Nordflügel des Museums sowie der Saal mit dem Pergamonaltar wiedereröffnet werden.



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