Entdecken Sie die Lichtenberger Industriekultur
Starten Sie in Alt-Hohenschönhausen in der Hauptstraße 44 und entdecken Sie die Lichtenberger Industriekultur:
- Länge der Tour: 8,4 km | Dauer zu Fuß: 3,0 h
- Start: Hauptstraße 44 | Endpunkt: Siegfriedstraße 31
Station 1: Beginnen Sie Ihre Tour an der Hauptstraße 44.
Paul Schmidt (1868–1948) lebte von 1910 bis 1929 im Gutshaus Hohenschönhausen in der heutigen Hauptstraße 44. 1896 erfand Paul Schmidt unter anderem die Trockenbatterie und ließ 1906 die erste deutsche Taschenlampe (DAIMON) patentieren. In dem denkmalgeschützten Büro- und Fabrikgebäude in der Große-Leege-Straße 97/98 produzierte Schmidt bis 1925 Radios. Hier ging seine Firma letzendlich bankrott.
Station 2: Über die Oberseestraße, erreichen Sie den Obersee.
Er entstand 1895 als Wasserspeicher und diente als Eislieferant für die an der Konrad-Wolf-Straße gelegene Löwenbrauerei AG. 1899-1909 errichtete die Brauerei hier eine Villa mit Verwatungsgebäude. Nur das Mälzereigebäude blieb nach dem Zweiten Weltkrieg noch erhalten und diente fortan dem VEB Bärensiegel als Lager. 2002 wurde das Backsteingebäude zum Seniorenheim umgebaut.
Station 3 + 4: Der Wasserturm am Obersee dient ab 1900 als Versorgungsspeicher für Brauerei und die dortige Villenkolonie. Heute beherbergt er eine Wohnung und eine Bar. In den 1920er Jahren verlegte die Kindl-Brauerei ihren Verwaltungssitz, Produktion und Mälzerei in die heutige Indira-Gandhi-Straße. Markant ist der Siloturm an der Straße. Nach 1949 gehörte die Brauerei zum VEB Getränkekombinat Berlin. Hier wird u.a. die Marke Berliner Pilsner produziert.
Station 5: Nach einer Fahrt mit der Tram M13 bis Roederplatz, steigen Sie in die Tram M8 um. Mit ihr erreichen Sie den Gebäudekomplex in der Herzbergstraße 55. 1909 vom Architekten Karl Schramm entworfen, zeugt vor allem das Vorderhaus durch seine repräsentative Gestaltung mit Jugendstilelementen und der über zwei Geschosse reichenden Mauerwerksbossierung vom Reichtum des Auftraggebers. Während der DDR-Zeit wurde Margarine produziert. 2007 wurden die Gebäude zu Ateliers, Werkstätten, Studios und Hallen für Kreative und Gewerbebetriebe umgebaut.
Station 6: An der Herzbergstraße 82 produzierte die Aktiengesellschaft für Automobilbau (AGA) bis zu 21 PS starke Automobile. 1924 ging das Unternehmen bankrott, der imposante dreiflügelige Bau blieb bestehen. Ab 1940 beherbergte das Gebäude den Reichsfiskus und ab 1949 Teile des Kombinats „Groß-handel Waren des täglichen Bedarfs“. Heute gibt es hier Unternehmen, Dienstleister und soziale Einrichtungen.
Station 7: Nach einem kurzen Spaziergang erreichen Sie die BVG-Siedlung in der Siegfriedstraße. Die Gemeinnützige Heimstättengesellschaft der Berliner Straßenbahn GmbH ließ dort von 1925 bis 1930 für ihre Mitarbeiter zwei Wohnblocks mit großen begrünten Innenhöfen errichten. Der angrenzende Straßenbahnhof war bereits 1913 errichtet worden und galt bei seiner Eröffnung als weltgrößter Hof. Der nördliche Block wurde erst später realisiert und verfügte bereits über Zentralheizungen.