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Eine Dahlemer Straße im Nationalsozialismus

Die 1949 nach Papst Pius XII. benannte Pacelliallee in Dahlem gehört bis heute zu
den Prachtstraßen im Berliner Südwesten. Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts
siedelten sich zahlreiche wohlhabende Berliner auf dem Gebiet der ehemaligen
Staatsdomäne Dahlem an und ließen auf den erworbenen Grundstücken prachtvolle
Häuser und Villen errichten.


Ab dem 24. April zeichnet eine Ausstellung im Heimatmuseum Zehlendorf die Geschichte der Allee und ihrer Bewohner:innen im Nationalso­zialismus nach.

Ausgelöst durch Diskussionen um eine Umbenennung der Pacelliallee, rückte 2021 die Historie der Straße in den Blickpunkt. In der Cecilienallee, wie sie bis 1949 hieß, lebte während der NS-Zeit ein hoher Anteil von Menschen, die die nationalsozialistischen Rassengesetze als jüdisch definierten und die in der Folge beraubt, vertrieben oder ermordet wurden. Aber auch Mitglieder des Widerstandes und Unterstützer:innen sowie Mitläufer:innen des nationalsozialistischen Regimes waren in der Allee zuhause.

Einem Beschluss der BVV Steglitz-Zehlendorf folgend, recherchierten fünf Studierende des Masterstudiengangs „Holocaust Communication and Tolerance“ der Touro University unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt über die ehemaligen Bewohner:innen der Pacelliallee und erarbeiteten Vorschläge für ein Gedenkkonzept im öffentlichen Raum. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden in der gemeinsam mit dem Fach­bereich Kultur Steglitz-Zehlendorf konzipierten Ausstellung präsentiert.

Anhand von sieben exemplarischen Liegenschaften und ihren Bewohner:innen zeigt die Ausstellung das Nebeneinander von Verfolgten und Tätern und regt zu einer Diskussion um ein Gedenken in der Pacelliallee an.

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei auf den von „Arisierungen“ betroffenen Familien Cramer, Edelstein, Semmel und Wallach, ihrem Schicksal und teils langem Kampf um Restitution.