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Performing Exiles

Ausgehend vom brasilianischen Staat Bahia erforscht die multimediale Performance die Geschichte von Sklaverei und ihren Widerhall im Hier und Jetzt. Vom transatlantischen Sklavenhandel bis zur aktuellen Politik eines Jair Bolsonaro scheint sich kaum etwas verändert zu haben: Es gibt diejenigen, die Land, Freiheit und Identität besitzen – und diejenigen, deren Existenz keinen Wert hat.


Christiane Jatahy

Nach dem Roman „Torto Arado“ von Itamar Vieira Junior, erschienen bei LeYa

(In portugiesischer Sprache mit englischen Übertiteln)

Im Rahmen des Festivals Performing Exiles

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Zusätzliche Informationen
In „Depois do silêncio“ (Nach der Stille), dem letzten Teil ihrer „Trilogie der Schrecken“ beschäftigt sich Christiane Jatahy mit der Geschichte der Sklaverei und ihren bis heute spürbaren Auswirkungen. Das Geburtsland Jatahys, Brasilien, war 1888 eines der letzten Länder des amerikanischen Kontinents, das die Sklaverei abschaffte. In der persönlichen Erzählung einer bis heute nicht bewältigten Vergangenheit, die sich über die faschistische Politik von Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro hinaus zu wiederholen scheint, erforscht Jatahy die Spannungslinien zwischen Fiktion und Realität sowie zwischen lokalen Problemen und ihrem Widerhall in globalen Tendenzen. Sklaverei wird häufig als abgeschlossene Vergangenheit angesehen. Christiane Jatahy zeigt jedoch die bis heute reichenden immensen Folgen für geopolitische Realitäten und entwurzelte Lebenswege von Menschen auf, die sich in einer fortdauernden Suche nach einem Ort und einer Identität offenbaren – in der Hoffnung, mit Aufklärung einen Boden für die Zukunft zu bereiten.

„Depois do silêncio“ entfaltet sich entlang der Handlung von „Torto Arado“ (2019), des international gefeierten Debütromans von Itamar Vieira Junior, der im bergigen Hinterland des Bundesstaats Bahia spielt. Das Stück verbindet die verstörende Geschichte des Buchs mit „Cabra marcado para morrer“, einem Dokumentarfilm von Eduardo Coutinho, sowie mit Jatahys eigener Recherche, die auf Feldforschungen und Interviews in Zusammenarbeit mit afro-brasilianischen und indigenen Communities in Remanso und Iúna (Chapada Dimantina, Bahia, Brasilien) basiert.

 

Mit

Gal Pereira, Juliana França, Caju Bezerra, Aduni Guedes (Live Performance); Lian Gaia und den beteiligten Einwohner*innen der Gemeinden Remanso und Iúna (Chapada Dimantina/Bahia (Brazil) (Film)

Christiane Jatahy Künstlerische Leitung und Text

Thomas Walgrave Künstlerische Mitarbeit, Bühne und Licht

Pedro Faerstein Fotografie und Kamera

Vitor Araujo, Aduni Guedes Originalmusik

Pedro Vituri Tondesign und Mixing

João Zula Ton (Film)

Mari Becker, Paulo Camacho Schnitt (Film)

Preta Marques Kostüme

Gal Pereira, Juliana França, Lian Gaia, Tatiana Salem Levy Mitarbeit Text

Ana Maria Gonçalves Gespräche

Julio Parente Videosystem

Dani Lima Körperarbeit

Caju Bezerra Regieassistenz

Suelen Menezes Kameraassistenz

Diogo Magalhães Inspizienz und Ton

Leandro Barreto Stellwerk

Alan de Souza Video Bedienung

Claudia Marques Produktionsleitung (Rio de Janeiro)

Divino Garcia Produktionsassistenz (Rio de Janeiro)

Claudia Petagna Aministration

Henrique Mariano Produktionskoordination und Tourmanagement

Der Roman „Torto Arado“ von Itamar Vieira Junior ist 2019 bei Prémio LeYa erschienen. Deutsche Übersetzung: Die Stimme meiner Schwester, 2022, S. Fischer Verlag)
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