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In
ihrer künstlerischen Praxis, die Fotografie, Video, raumgreifende
Installationen, Texte, Performance sowie aktivistische Kampagnen
umfasst, untersucht Carrie Mae Weems seit den 1980er Jahren Themen wie
Gender, race und Klasse sowie die Asymmetrie sozialpolitischer
Machtverhältnisse und deren Konsequenzen.

Carrie Mae Weems, Anointed, 2017
Carrie Mae Weems, Anointed, 2017 © Foto: Carrie Mae Weems. Courtesy: Carrie Mae Weems; Jack Shainman Gallery, New York; Galerie Barbara Thumm, Berlin

Als Akt der Rückaneignung und Wiederermächtigung in der Repräsentation Schwarzer, Indigener und People of Color, ihrer Geschichten und Erfahrungen verwendet Weems visuelle Zitate aus historischen, wissenschaftlichen, musealen und popkulturellen Kontexten und entwickelt neue Narrative.

Für die Reihe „n.b.k. Billboard“ adaptierte Weems die Fotografie Queen B, die aus einer umfangreichen Bildserie über die R&B-Ikone und Schauspielerin Mary J. Blige stammt, welche die Künstlerin 2017 anfertigte.

Der n.b.k. zeigt die Arbeit erstmals im urbanen Raum, wo sie eine zeitliche und räumliche Rekontextualisierung erfährt und an weiteren narrativen Strängen gewinnt, u. a. im Hinblick auf aktuelle Ereignisse im Kontext der britischen Monarchie.

Das von Carrie Mae Weems opulent konstruierte Set für Queen B ist dem Bildaufbau und den Codes barocker Stilllebenmalerei nachempfunden – eine Referenz auf das „goldene Zeitalter“ europäischer Kolonialmächte, deren Reichtümer auf Ausbeutung basieren.

Blumen, Früchte, Kristall und Silber werden von der Künstlerin mit Artefakten wie einem Tyi-Wara-Kopfschmuck der Bambara aus Mali und einer Ebenholz-figur aus Nigeria sowie mit Objekten zeitgenössischer Künstler wie Kehinde Wiley ergänzt.

Mit dem Motiv der Krone zitiert Weems zudem Jean-Michel Basquiat, der diese in seiner Kunst als ein wiederkehrendes Symbol in Verbindung mit Ausdrucksformen Schwarzer Kultur verwendete.

Mehrdimensionale Darstellungen, die der Komplexität menschlicher Geschichten gerecht werden, sind zentral in Weems’ Oeuvre.
Dabei reflektiert sie stets Repräsentationen von Macht und untersucht den der Geschichte des Mediums Fotografie eingeschriebenen objektivierenden Blick. In ihren akribisch aufgebauten Werken sucht Weems historische Machtverhältnisse gezielt zu destabilisieren und umzukehren.

Das Werk Queen B knüpft an Weems frühere Arbeit Slow Fade to Black an – die 2010 entstandene Werkserie ist eine Hommage an Schwarze Musikerinnen und Kulturschaffende des 20. Jahrhunderts, darunter Dinah Washington, Nina Simone, Leontyne Price, Mahalia Jackson, Shirley Bassey, Ella Fitzgerald, Abbey Lincoln, Eartha Kitt und Koko Taylor.

  • Kuratorin: Lidiya Anastasova
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