In
ihrer künstlerischen Praxis, die Fotografie, Video, raumgreifende
Installationen, Texte, Performance sowie aktivistische Kampagnen
umfasst, untersucht Carrie Mae Weems seit den 1980er Jahren Themen wie
Gender, race und Klasse sowie die Asymmetrie sozialpolitischer
Machtverhältnisse und deren Konsequenzen.
ihrer künstlerischen Praxis, die Fotografie, Video, raumgreifende
Installationen, Texte, Performance sowie aktivistische Kampagnen
umfasst, untersucht Carrie Mae Weems seit den 1980er Jahren Themen wie
Gender, race und Klasse sowie die Asymmetrie sozialpolitischer
Machtverhältnisse und deren Konsequenzen.

Als Akt der Rückaneignung und
Wiederermächtigung in der Repräsentation Schwarzer, Indigener und
People of Color, ihrer Geschichten und Erfahrungen verwendet Weems
visuelle Zitate aus historischen, wissenschaftlichen, musealen und
popkulturellen Kontexten und entwickelt neue Narrative.
Für die Reihe „n.b.k. Billboard“ adaptierte Weems die Fotografie Queen B,
die aus einer umfangreichen Bildserie über die R&B-Ikone und
Schauspielerin Mary J. Blige stammt, welche die Künstlerin 2017
anfertigte.
Der n.b.k. zeigt die Arbeit erstmals im urbanen Raum, wo sie
eine zeitliche und räumliche Rekontextualisierung erfährt und an
weiteren narrativen Strängen gewinnt, u. a. im Hinblick auf aktuelle
Ereignisse im Kontext der britischen Monarchie.
Das von Carrie Mae Weems opulent konstruierte Set für Queen B ist dem Bildaufbau und den Codes barocker Stilllebenmalerei
nachempfunden – eine Referenz auf das „goldene Zeitalter“ europäischer
Kolonialmächte, deren Reichtümer auf Ausbeutung basieren.
Blumen,
Früchte, Kristall und Silber werden von der Künstlerin mit Artefakten
wie einem Tyi-Wara-Kopfschmuck der Bambara aus Mali und einer
Ebenholz-figur aus Nigeria sowie mit Objekten zeitgenössischer Künstler
wie Kehinde Wiley ergänzt.
Mit dem Motiv der Krone zitiert Weems zudem
Jean-Michel Basquiat, der diese in seiner Kunst als ein wiederkehrendes
Symbol in Verbindung mit Ausdrucksformen Schwarzer Kultur verwendete.
Mehrdimensionale
Darstellungen, die der Komplexität menschlicher Geschichten gerecht
werden, sind zentral in Weems’ Oeuvre.
Dabei reflektiert sie stets
Repräsentationen von Macht und untersucht den der Geschichte des Mediums
Fotografie eingeschriebenen objektivierenden Blick. In ihren akribisch
aufgebauten Werken sucht Weems historische Machtverhältnisse gezielt zu
destabilisieren und umzukehren.
Das Werk Queen B knüpft an Weems frühere Arbeit Slow Fade to Black an – die 2010 entstandene Werkserie ist eine Hommage an Schwarze
Musikerinnen und Kulturschaffende des 20. Jahrhunderts, darunter Dinah
Washington, Nina Simone, Leontyne Price, Mahalia Jackson, Shirley
Bassey, Ella Fitzgerald, Abbey Lincoln, Eartha Kitt und Koko Taylor.
- Kuratorin: Lidiya Anastasova