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Siegfried Hirschmann – ein vergessener Industriepionier

Im Untergeschoss des Forschungscampus Dahlem wird das fast vergessene Imperium des Industriepioniers Siegfried Hirschmann in einem von Jugendlichen erarbeiteten Projekt virtuell erlebbar.



Siegfried Hirschmann war Gründer der Deutschen Kabelwerke, Erfinder der „Cyklonette“ – eines der ersten motorbetriebenen Dreiräder – und Schöpfer der Reifenmarke DEKA. Als jüdischer Unternehmer prägte er die deutsche Industriegeschichte des frühen 20. Jahrhunderts entscheidend mit. Und doch: Kein Wikipedia-Eintrag, kaum öffentliche Erinnerung.


Modernste Technik vermittelt historische Ingenieurskunst

Die Ausstellung macht mit modernsten technischen Mitteln ein nahezu vergessenes Industrieimperium wieder erfahrbar: mit Hilfe von Hologrammen, Modellen, Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) eröffnet sie einen immersiven Zugang zum Leben und Werk Hirschmanns.


Das Projekt wurde durch den Verein Kulturerben e.V. in Kooperation mit dem Museum Fürstenwalde entwickelt und von Jugendlichen aus Berliner und Brandenburger Schulen umgesetzt. Gemeinsam mit einem Künstler:innenteam und Expert*innen für VR und AR wurde einer Projektgruppe Jugendlicher gezeigt, wie sie digitale Technologien nutzen können, um Geschichte lebendig und zugänglich zu machen.


Kuratorisches Team

Schüler:innen des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums Berlin, des Katholischen Schulzentrums Fürstenwalde und der Europaschule OSZ Oder-Spree, in Zusammenarbeit mit den Künstlern Johann Winkelmann und Aron Rauschhardt sowie dem AR/VR-Expertenteam der Firma i-mmersive.


Warum im Forschungscampus Dahlem?

Die Ausstellung „(Un)sichtbare Orte. Siegfried Hirschmann – ein vergessener Industriepionier“ ist mehr als eine Erinnerung – sie markiert einen Startpunkt für die kritische Auseinandersetzung mit verdrängten Biografien am Wissenschaftsstandort Dahlem. Wo einst bedeutende Forscher:innen wie Lise Meitner oder Fritz Haber wirkten, richtet sich der Blick bewusst auf Persönlichkeiten, deren Beiträge durch politische Ausgrenzung, Antisemitismus oder Diskriminierung aus dem kollektiven Gedächtnis verschwanden.


Die Ausstellung verknüpft vergessene Biografien mit den Geschichten von Forschungsobjekten und macht so Mechanismen der Verdrängung sichtbar. Sie lädt dazu ein, die eigene Erinnerungskultur zu hinterfragen und neue narrative Zugänge zu Wissenschaft und Geschichte zu eröffnen. Das partizipative Projekt zu Siegfried Hirschmann zeigt beispielhaft, wie durch Engagement und digitale Technologien eine fast ausgelöschte Biografie ins kollektive Gedächtnis zurückgeholt werden kann.



Das Projekt wurde durch das Museum Fürstenwalde und die Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz unterstützt. Es wurde gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur, der Brandenburgischen Landeszentrale für Politische Bildung, der EWE Stiftung, des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, der Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam, der Bauwert AG, der Ethikbank.


Eine Sonderausstellung des Forschungscampus Dahlem der Staatlichen Museen zu Berlin
Zusätzliche Informationen
Termine
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