
Diese Show läuft seit 1996 in unveränderter Besetzung: ein Mann, ein Mikrofon, eine Leinwand – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und doch ist jeder Abend einzigartig, keine Vorstellung gleicht der anderen. Was aber steckt hinter dem bescheiden als „Videoschnipselvortrag“ betitelten Bühnenformat?
Man könnte die FAZ zitieren, die lakonisch feststellt, Kuttner beweise mit jedem Auftritt, dass man berlinernd zehnmal schneller denken und sprechen kann als nicht berlinernd. Oder die Berliner Zeitung, die von Abenden berichtet, an denen zuverlässig verwirrende und erhellende Assoziationsketten entstehen. Oder den Tagesspiegel, der Jürgen Kuttner als einen der letzten Radikalaufklärer der Gegenwart bezeichnet.
Man könnte es aber auch einfach lassen und nüchtern feststellen: Der promovierte Kulturwissenschaftler Jürgen Kuttner nutzt in seinen Videoschnipselvorträgen sorgfältig kuratierte Fernsehausschnitte, um präzise Analysen des gesellschaftlichen Ist-Zustands zu liefern. Wobei diese Beschreibung unterschlägt, dass er dabei nicht nur politisch-moralische Grundfesten ins Wanken bringt, sondern auch das Zwerchfell seines Publikums massiv erschüttert.
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März 2025
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