Picasso aus dem Museum Berggruen zu Gast im Bode-Museum
Aus Anlass des 50. Todestages von Pablo Picasso thematisiert die neue Sonderausstellung im Bode-Museum die wichtige Rolle, die die historische spanische Kunst in ihrer Kontinuität als auch in ihren Brüchen in der künstlerischen Praxis des wohl wichtigsten spanischen Künstlers des 20. Jahrhunderts spielte. „Spanische Dialoge" stellt Verbindungen her zwischen der Sammlung spanischer Skulpturen des Bode-Museums und ausgewählten Werken von Picasso aus dem Museum Berggruen.
Für Picasso hatte Kunst weder eine Vergangenheit noch eine Zukunft.
Er studierte, interpretierte und adaptierte das Werk seiner Vorgänger:innen und zeigte dadurch, wie wichtig der Blick in die Vergangenheit ist, um die Gegenwart zu verstehen und darzustellen. Auch deshalb bleibt Picasso im 21. Jahrhundert eine herausragende, wenn auch streitbare Figur.
Die Ausstellung lädt Besucher:innen in vier Sektionen ein, sich multidisziplinär mit der spanischen Kunst auseinanderzusetzen.
- Die erste Sektion schlägt eine Brücke zwischen Spanien und Deutschland im 21. Jahrhundert und kontextualisiert historische Vorurteile, die bis heute zwischen beiden Ländern bestehen.
- In der zweiten Sektion wird die Verwendung von Porträts als Machtinstrument seit dem 14. Jahrhundert analysiert. Die Kontrolle über das, was und wie wir etwas zeigen, ebenso wie Bildstrategien, die uns als Teil einer sozialen Gruppe definieren, beherrschen heute die Welt der sozialen Netzwerke. Ihr Ursprung ist jedoch fast so alt wie die Geschichte der Kunst selbst.
- Die dritte Sektion widmet sich den Gefühlen und ihrer Darstellung.
- Schließlich werden in der letzten Sektion das Verhältnis von Illusion und Realität verhandelt. In Zeiten der digitalen Kommunikation scheint es zunehmend schwieriger, zwischen Wirklichkeit und Fiktion zu unterscheiden.
Ein Gros der vor 1800 in Spanien entstandenen Kunst sollte direkt mit seinem Publikum kommunizieren und versuchte dabei, die Grenzen der sichtbaren Welt zu überschreiten. Vier Jahrhunderte später brach Pablo Picasso mit dem Kubismus endgültig mit der Trennung von Malerei und Skulptur, von Fläche und Raum.
- Die Reihe „Spanische Dialoge“ wird kuratiert von María López-Fanjul y Díez del Corral.
Zusätzliche Informationen
Eröffnung: 12. Juli um 18 Uhr
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr