In der Ausstellung "überland" präsentiert Reina von der Wyk hauptsächlich Bilder, die von ihrer norddeutschen Heimat inspiriert sind. In ihrer künstlerischen Ausdrucksweise fokussiert sie sich auf das Medium Papier, da Papier ihre Farbe ist und "Snippet Painting" ihre Art zu malen beschreibt.
Dabei verwendet Reina von der Wyk weder Fotografie noch traditionelle Farbauftragetechniken, sondern arbeitet ausschließlich mit Papier. Ihre Bilder entstehen durch das Zerreißen, Überlappen und Anordnen von farbigen Papierfetzen. Die entstehenden Risslinien im Papier und die unterschiedlichen Farbausschnitte sind integraler Bestandteil ihrer Gestaltung und eine bewusste Anlehnung an die Mosaikkunst.
Die "Farben" für ihre Werke entnimmt sie Illustrierten, Wochen- und Monatszeitschriften und setzt sie in ihren gewählten Motiven um. Dabei transformiert sie oft Alltägliches, Politisches oder Werbliches in etwas Authentisches, Politisches oder Poetisches.
Die Natur, als ein eigenständiger Kosmos, der aus sich selbst heraus wächst und sich verändert, steht im Mittelpunkt von Reina von der Wyks Kunst. Sie zeigt die fragile Schönheit und das harmonische Zusammenspiel von Farbe und Form.
Alles, was sie mit Papier "malt", veranschaulicht das Zerbrechliche und Verletzliche, aber auch das Harmonische, das mit dem natürlichen Material Papier verbunden ist. Die Risslinien, die Unregelmäßigkeiten und das Unbekannte, das damit einhergeht, spiegeln in ihrer Gesamtheit ihr Naturmotiv wider. "Ich möchte diesen einen poetischen Moment einfangen, die Betrachtenden einfangen und sie bestenfalls dazu anregen, über den Erhalt dieses Kosmos nachzudenken", erklärt Reina von der Wyk, die bereits seit den Achtzigerjahren an ihrer Kunst arbeitet.