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Zwei der mächtigsten Männer der Welt schütteln sich die Hand – und die Welt schaut zu: Mit ihrer Oper über den Staatsbesuch des amerikanischen Präsidenten Richard Nixon bei Mao Tse-tung im Jahr 1972 brachten der Komponist John Adams und die Librettistin Alice Goodman Zeitgeschichte auf die Bühne.


Dirigent: Daniel Carter; Inszenierung: Hauen und Stechen; Mit Kyle Miller, Thomas Lehman, Seth Carico, Ya-Chung Huang, Heidi Stober, Hye-Young Moon u. a.

Nixon in China


Zwei der mächtigsten Männer der Welt schütteln sich die Hand – und die Welt schaut zu: Mit ihrer Oper über den Staatsbesuch des amerikanischen Präsidenten Richard Nixon bei Mao Tse-tung im Jahr 1972 brachten der Komponist John Adams und die Librettistin Alice Goodman Zeitgeschichte auf die Bühne. Ihnen schwebte eine »heroische Oper« vor, die von modernen Mythen und der Macht der Bilder erzählt. Die Annäherung der beiden Systeme war eines der gewaltigsten Medienspektakel des 20. Jahrhunderts, Nixon selbst setzte das Ereignis in seiner historischen Bedeutung mit der Mondlandung gleich.

Wie eine satirisch-überhöhte TV-Dokumentation folgt die Minimal-Music-Oper weitestgehend dem Protokoll des mehrtägigen Staatsbesuchs und zeigt ihre überlebensgroßen Protagonist:innen zwischen Selbstinszenierung, der Suche nach Verständigung und Ratlosigkeit.

36 Jahre nach der Uraufführung bringt die Deutsche Oper Berlin NIXON IN CHINA erstmals in einer szenischen Neuproduktion nach Berlin. John Adams, einer der meistgespielten Komponisten der Gegenwart, gehört zusammen mit Steve Reich, Philip Glass und Terry Riley zu den bekanntesten Vertretern der Minimal Music, die in den 1960er Jahren als Gegenentwurf zur europäischen Avantgarde entstand. Doch auch wenn Adams’ wohl bekannteste Oper als Paradestück dieses Musikstils gilt, entzieht sich das Werk in seiner Hybridität solch engen Stilzuschreibungen. Farbenreich orchestriert und in tranceartigen Repetitionen lässt der Klangmagier John Adams den Bigband-Sound der Swing-Ära ebenso aufleben wie das Erbe der europäischen Klassik.

Das Musiktheaterkollektiv Hauen und Stechen um die Gründerinnen und Regisseurinnen Julia Lwowski und Franziska Kronfoth ist bekannt für seine performative Regiehandschrift und seine zeitgemäßen, genreübergreifenden Theaterabende.

In ihrer Inszenierung von NIXON IN CHINA fokussieren sie vor allem auf den propagandistischen Aspekt des Gipfeltreffens, bei dem so heikle Themen wie der Vietnamkrieg oder das angespannte Verhältnis zu Vietnam bewusst ausgeklammert wurden.

Nach ihrem Abend zu Rossinis IL VIAGGIO A REIMS im Rahmen der Performance-Reihe AUS DEM HINTERHALT kehrt das Kollektiv nun zurück an die Deutsche Oper Berlin und realisiert mit NIXON IN CHINA erstmals eine Inszenierung auf der großen Bühne.

3 Stunden 30 Minuten / Eine Pause
Zusätzliche Informationen
In englischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Oper in drei AktenLibretto von Alice GoodmanUraufführung am 22. Oktober 1987 an der Houston Grand OperaPremiere an der Deutschen Oper Berlin am 22. Juni 2024

empfohlen ab 16 Jahren







Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts
Teilnehmende Künstler
Franziska Kronfoth (Regie)
Julia Lwowski (Regie)
Daniel Carter (Musikalische Leitung)
Hauen und Stechen (Künstlerische Leitung)
Yassu Yarbara (Bühne)
Christina Schmitt (Kostüme)
Martin Mallon (Video)
Jeremy Bines (Chor)
Carolin Müller-Dohle (Dramaturgie)
Kyle Miller (Chou En-lai)
Thomas Lehman (Richard Nixon)
Seth Carico (Henry Kissinger)
Karis Tucker (Nancy T’ang, erste Sekretärin Maos)
Arianna Manganello (Zweite Sekretärin Maos)
Davia Bouley (Dritte Sekretärin Maos)
Ya-Chung Huang (Mao Tse-tung)
Heidi Stober (Pat Nixon)
Hye-Young Moon (Chiang Ch’ing, Maos Frau)
Chor der Deutschen Oper Berlin (Chöre)
Orchester der Deutschen Oper Berlin (Orchester)
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