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Ein Grimm'scher Märchenschatz

Es war einmal... Grimms Märchen im Glaspalast. Zwei Schauspieler:innen, ein altbekannter Originaltext und eine kleine Bühne – mehr bedarf es nicht für maximales Theaterglück!



Hänsel und Gretel

Der alltägliche Schockreport über Aussetzung und Missbrauch erregt Empörtsein, und angewidert blättern die Lesenden zu Börse oder Sport. Doch wenn sich Hänsel und Gretel klammheimlich in die Hütte stehlen, sind sie längst tot: Verdarbt, erfroren, aufgezehrt.
In sich gekehrt und schüchtern beichten die kleinen Leichen, wie ihnen widerfuhr. Und irgendwie gelingt es den Gespensterchen, die Zuhörenden mitzuzerren in ihr namenloses Grauen: Alle werden selbst das Kind, stehen gottlos in der kalten Waldnacht rum, alleingelassen, verloren. Mama? Papa? Hört denn niemand? Kommt nirgends Hilfe her? Nein?  Nein, nur die böse Hexe hört das Rufen und alles, alles kommt noch immer schlimmer: Kein schönes Märchen, das! Weil es kein Märchen ist.


Machandelbaum

Man meint, Märchen würden „erzählt“. Dabei verhält es sich gerade andersrum: Märchen sind fiese, autonome Parasiten und sie bedienen sich ganz schamlos. Am äußersten Rand der greifbaren Wirklichkeit belauern sie wie durch einen venezianischen Halbspiegel. Ihr animalisch-lüsterner Voyeurismus erzeugt Gänsehaut und reißt in ihre Abgründe wie in ein schwarzes Loch. Alles verschwimmt: Ist das die Wirklichkeit, in der Menschen leben?

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