
Eine immersive Hommage an Marlene Dietrich
Eine interdisziplinäre Ballett-Inszenierung eröffnet die 2. Dokumentale Berlin in den Atelier Gardens. Wie erzählt man heute von einer Ikone wie Marlene Dietrich, ohne in Nostalgie oder biografische Abziehbilder zu verfallen? Die Berlin Ballet Company findet darauf eine mutige, sinnliche und ungewöhnliche Antwort: Mit „GLANZ & WIDERSTAND“ wagt sie eine immersive Ballett-Performance, die das Leben, das Werk und vor allem die Haltung der deutsch-amerikanischen Künstlerin aus heutiger Perspektive neu beleuchtet.
Vom 11. bis 14. Juni 2025 feiert die Produktion in den Atelier Gardens in Berlin-Tempelhof Premiere – und eröffnet zugleich die zweite Ausgabe der Dokumentale Berlin, dem Festival für medienübergreifendes dokumentarisches Erzählen.
Was dort zu sehen ist, sprengt bewusst klassische Genregrenzen. Die Inszenierung – konzipiert von den Choreographen Arshak Ghalumyan und Alexander Abdukarimov – versteht sich als performative Recherche: Sie lässt Tanz, Film, Musik und Text in einen fließenden Dialog treten, und das Publikum wird eingeladen, sich mittendrin zu bewegen.
Die Performance spielt mit Nähe. Zwischen Performer:innen und Zuschauer:innen entsteht eine direkte, körperliche Präsenz, die sich durch vier Szenen entfaltet – in historischen Studiohallen wie TON 1 und TON 3 ebenso wie unter freiem Himmel.
Archivmaterial und historische Tondokumente treffen auf Livemusik, auf Improvisation, auf bewusst gesetzte Brüche. Statt chronologischer Biografie wird eine emotionale Topografie entworfen, in der sich Dietrichs Facetten widerspiegeln: Ikone und Mutter, Geliebte und politische Figur, Stilikone und kompromisslose Gegnerin des NS-Regimes.
Die Wahl des Ortes ist dabei mehr als bloße Kulisse: Die Atelier Gardens, einst legendäre Filmstudios der Weimarer Zeit, später Fernsehstandorte, sind heute ein kreativer Zukunftsort.
Ihre architektonische Vielschichtigkeit wird zum Resonanzraum für das Thema: Erinnerung, Wandel, Aufbruch.
„GLANZ & WIDERSTAND“ hebt nicht nur die Grenzen zwischen Bühne und Zuschauerraum auf, sondern auch zwischen den Künsten.
Es ist ein experimenteller Akt der Annäherung an eine Frau, deren Leben für künstlerische Unabhängigkeit, persönliche Freiheit und politischen Widerstand steht. Keine nostalgische Verklärung, sondern ein eindrucksvolles Plädoyer für Haltung – getragen von Bewegung, Klang und Raum. Ein Wagnis, das berührt. Und das in einem Format, das bewusst offenbleibt für das Unvorhersehbare. Denn genau darin liegt seine Kraft.
Mit:
Anna Freedman-Okuneva, Lucio Vidal, Miguel Angel Collado, Olaf Kollmansperger, Lisa Pavlov, Mihael Belilov, Alexej Orlenco, Naoya Homan, Mariana Gasperin, Javier Pena Vazquez, Mami Fujii, Anastasia Kurkova, Andrej Lakisev
- Choreographie: Arshak Ghalumyan & Alexander Abdukarimov
- Musik: Marlene Dietrich, Lars Danielsson & Leszek
Możdżer, Veljo Tormis, Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow, Hrachya Harutyunian
u. a.
- Kostüm: Franziska Wacke
- Dramaturgie: Nicole Kohlmann
- Technische Leitung & Lichtdesign: Joachim Barth
- Produktion & Leitender Direktor: Oleksandr Shpak
- Eine Produktion der Berlin Ballet Company,
- Koproduktion The Good Media Network GMN GmbH.
Zusätzliche Informationen
Termine
Juni 2025
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