Immer wieder – ohne Ende? (Eine Podiumsdiskussion)
Rechte Übergriffe gibt es in Neukölln nicht erst seit der 2016 begonnenen und bis heute andauernden Anschlagsserie auf linke Aktivist*innen und rassistisch markierte Neuköllner*innen. Ermittlungserfolge kann die Polizei trotz einer Vielzahl an Angriffen und bereits seit Jahren bekannten Verdächtigen nicht vorweisen.

Erinnert sei an dieser Stelle auch an den bis heute nicht aufgeklärten Mord an Burak Bektaş im Jahr 2012. Die Frage bleibt: War Rassismus das Motiv? 2015 wurde Luke Holland im Bezirk erschossen. Der Mörder hortete in seiner Wohnung Waffen und Nazi-Devotionalien. Was läuft schief in Neukölln? Wie kann die rechte Angriffsserie gestoppt werden? Wieso laufen die Bemühungen unserer engagierten Zivilgesellschaft ins Leere?
In Kooperation mit der Ausstellung »Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945« des Aktiven Museum e.V. und des apabiz haben wir Betroffene und Expert*innen des Neukölln-Komplexes eingeladen, diese und andere Fragen gemeinsam zu diskutieren. An der Diskussion teilnehmen werden:
Ferat Ali Kocak, Lokalpolitiker bei Die Linke Neukölln und Betroffener der Anschlagsserie – 2018 wird sein Auto in unmittelbarer Nähe zu seinem Wohnhaus mutmaßlich von Neonazis in Brand gesteckt. Er twittert unter @der_neuköllner und betreibt Öffentlichkeitsarbeit rund um die Anschlagsserie.
Mirjam Blumenthal, Kreisvorsitzende der SPD Neukölln. Sie ist seit 1981 Mitglied der Neuköllner Falken und engagiert sich rund um das 2011 mehrfach von Rechten in Brand gesetzte Anton-Schmaus Haus. Auch sie ist Ziel der Attentäter*innen – 2017 brennt ihr Auto in Britz.
Bianca Klose, gründete 2001 die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) und leitet diese bis heute. Die MBR berät im Umgang mit rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Herausforderungen in ihren verschiedensten Erscheinungsformen und begleitet die Betroffenen der Neuköllner Angriffsserie seit Jahren.
Moderation: Gideon Botsch, Mitkurator der Ausstellung und Leiter der Emil Julius Gumbel Forschungsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus (EJGF) am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien der Universität Potsdam.
Zusätzliche Informationen
in Kooperation mit der Ausstellung »Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945« des Aktiven Museum e.V. und des apabiz.