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Marienkirche Berlin
St. Marienkirche Berlin © iStock.com, Foto: IgorP1976

St. Marienkirche

Die mittelalterliche Kirche zwischen Hochhäusern

Erleben Sie mittelalterliches Flair zwischen Hochhäusern: Die St. Marienkirche befindet sich am Alexanderplatz, neben dem Fernsehturm. Nicht verpassen: das Freskogemälde Totentanz.

Wenn Sie das nächste Mal am Alexanderplatz vorbei schauen und entlang der Karl-Marx-Allee schlendern, begeben Sie sich zur Abwechslung einfach mal auf Zeitreise ins Mittelalter. In die Sankt Marienkirche! Sie ist eine der ältesten Kirchen Berlins.

Die Entstehung der Kirche

Kurz nach der Verleihung des Stadtrechts 1230 beginnt auch die Entstehungsgeschichte der Marienkirche. Vermutlich nach 1250 wird sie als Pfarrkirche für die Neustadt gebaut – genaue Daten sind nicht überliefert. Zumindest taucht die Marienkirche 1292 erstmals schwarz auf weiß auf. Die St. Marienkirche wird heute in einer Reihe mit der Nikolaikirche, den übrig gebliebenen Teilen der Franziskanerklosterkirche und der Kapelle des Heiliggeisthospitals genannt. Sie sind Zeitzeugen der frühen Stadtgeschichte Berlins.

Die Architektur der St. Marienkirche

Als Fundament der Kirche werden Feldsteine verwendet. Darüber werden, um den Stil der märkischen Backsteingotik gerecht zu werden, rote Ziegelsteine gemauert. Die dreischiffige Hallenkirche weist einen langgestreckten Grundriss auf. Breite Scheidbögen und Arkaden erweitern optisch den Raum und gleichen die vermeintliche Tiefe der Kirche aus. Kelchförmige Bündelpfeiler zieren das Innere der St. Marienkirche. Die Raumform gestaltet sich nach dem Vorbild der Bettelordenskirchen, die damals äußerst beliebte Vorbilder beim Bau von Stadtkirchen sind.

Kleine und große Veränderungen

Viele Brände wüten im Laufe der Geschichte in Berlin und machen auch vor der heiligen Marienkirche nicht Halt. In der späten Hälfte des 14. Jahrhunderts wird die Marienkirche beschädigt und in abgewandelter Art wieder aufgebaut. Ab dem 15. Jahrhundert wird der Turm aus Rüdersdorfer Muschelkalk erneuert und umgestaltet. Michael Mathias Smids beginnt 1663 im barocken Stil, neogotisch fortgeführt wird die Rundumgestaltung des Turms vom bekannten Baumeister Carl Gotthard Langhans 1789. Eines seiner berühmtesten Werke steht heute noch am Pariser Platz – das Brandenburger Tor. Die imposante Kanzel der evangelischen Kirche kommt 1703 durch Andreas Schlüter hinzu.

Der Totentanz

Herzstück und Anlaufpunkt auch vieler nicht-gläubiger Besucher ist heute das Freskogemälde mit dem Namen Totentanz. Mit über 22 Meter Länge und 2 Meter Höhe präsentiert es sich im Turm der St. Marienkirche. Verschiedene Quellen schließen auf die Entstehung des Freskos um 1484 – in dem Jahr, in dem die Pest vielen Menschen das Leben gekostet hat. Die letzten Fragmente der in Totengestalt tanzenden Ständevertreter können Sie hinter einer Glasscheibe bewundern. Aber auch weitere Bildtafeln, Reliefs und Grabinschriften finden sich in der noch heute genutzten Kirche.

Heute ist die St. Marienkirche die älteste, städtische Pfarrkirche in Berlin, die noch sakral genutzt wird. Sie steht neben dem Fernsehturm und zwischen Hochhäusern aus der DDR-Zeit – lassen Sie sich diese spannende Mischung mitten in Berlin nicht entgehen.

Öffnungszeiten

Januar bis März 10:00 – 16:00
März bis Dezember 10:00 – 18:00