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Nikolaikirche
© Stadtmuseum Berlin, Foto: Oliver Ziebe

Museum Nikolaikirche | Stadtmuseum Berlin

In der Nikolaikirche ins „älteste Zimmer Berlins“

Steigen Sie hinab zur Beyerschen Gruft, dem „ältesten Zimmer Berlins". Mit dem Besuch der Gruft geht es für Sie direkt zu den historischen Fundamenten des Mittelalters. Fast 800 Jahre ist die Geschichte der Nikolaikirche alt. Die Fundamente von 1230 und die Untergeschosse des Doppelturms gelten als älteste Räume Berlins. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg und ihrem Wiederaufbau im Rahmen der 750-Jahrfeier Berlins dient das ehemalige Gotteshaus heute als Museum. Als Nikolaikirche gehört sie zur Stiftung Stadtmuseum Berlin. Exponate religiöser Kunst, Grabmale und liturgische Geräte der Dauerausstellung Vom Stadtgrund bis zur Doppelspitze bieten am historischen Ort Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Nikolaiviertels. Sieben Themeninseln, wie z.B. Der Münzschatz aus dem Turmknauf oder Das Pantheon der Berliner schlagen für Sie einen Bogen von der Stadtgründung bis zur Gegenwart. Medienstationen und ein kostenloser Audioguide als App geben Ihnen weitere vertiefende Einblicke.

Wechsel in der Baugeschichte – Wechselvoller Ort der Geschichte

Nikolaikirche
Gewölbe der Nikolaikirche © Stadtmuseum Berlin, Foto: Michael Setzpfand

In ihrer Baugeschichte wird die Nikolaikirche wiederholt umgestaltet. Heute bestimmt der charakteristische Doppelturm die Stadtsilhouette. In rotem Backstein ausgeführt, entsteht die Anlage Ende des 19. Jahrhunderts. Bombenangriffe zerstören 1944 Kirche und Nikolaiviertel fast vollständig. Die Turmspitzen, das Dach und Teile des Gewölbes gehen verloren. Nach dem Krieg wird das Quartier abgeräumt. Der evangelischen Kirche der DDR fehlen die Mittel zum Wiederaufbau, und so wird das Gebäude 1969 an den Berliner Magistrat übergeben. Erst in den 80er Jahren werden Kirche und Stadtquartier rekonstruiert. 1987 wird eine erste Rekonstruktion der Nikolaikirche zur 750-Jahr-Feier Berlins abgeschlossen. Wenn Sie heute die Nikolaikirche betreten, können Sie als erstes wieder den gotischen Innenraum mit seinem rekonstruierten unverkennbaren Zeltdach und dem bunten Rippennetz bestaunen.

Im Verlauf ihrer Geschichte ist die Nikolaikirche nicht nur Ort christlicher Andachten, sondern dient den Bürgern Berlins als Ratskirche. Im Verlauf der Geschichte Berlins avanciert sie immer wieder zum Schauplatz bedeutender historischer Ereignisse. Paul Gerhardt, Theologe und Dichter weltbekannter Kirchenlieder, hat hier im 17. Jahrhundert eine Pfarrstelle. 1809 legt die erste Stadtverordnetensammlung Berlins ihren Eid in der Kirche ab. Auch das erste frei gewählte Abgeordnetenhaus Gesamtberlins konstituiert sich 1991 in der Nikolaikirche. Apropos Musik: In der Kirche finden Konzerte statt. Die freitägliche Nikolai-Musik mit Orgelkonzerten ist ein Tipp für Musikliebhaber.

Die Highlights der Nikolaikirche

  • Spaziergänge durch das Stadtviertel damals und heute mit Miniaturmodellen
  • sakrale Kunstwerke und liturgische Gegenstände
  • Berliner Begräbniskultur im Pantheon
  • wiederentdeckter Münzschatz in der Gruft
  • Orgelworkshops für Kinder und Erwachsene

Treffpunkt der Religionen auf alten Fundamenten

In Berlin kommen Sie von der Nikolaikirche in rund 10 Minuten zu Fuß nach Cölln. Zum Petriplatz, dem historischen Zentrum der früheren Schwesterstadt Berlins, müssen Sie nur die Spree überqueren, um dort im Mittelalter zu landen. 2006 graben Archäologen am Petriplatz die Fundamente von fünf verschiedenen Kirchen aus. Die älteste ist von 1200. Die Archäologen stoßen neben der Kirche auf über 500 Jahre alte Gräber mit mehr als 3.700 Skeletten. Zwischen 2006 und 2009 werden die Grundmauern der Cöllner Petrikirche, des Cöllner Rathauses und der alten Lateinschule freigelegt. Diese Entdeckung lässt beim Gemeindekirchenrat die Idee eines religionsübergreifenden Sakralbaus reifen. Das House of One soll als zukünftiges Bethaus und Treffpunkt für Christen, Juden und Muslime ein Symbol für den friedlichen Austausch zwischen den Religionen werden.

Unsere Tipps für Ihren Besuch der Nikolaikirche

Fahren Sie mit dem Bus der Linie M48 bis zur Haltestelle Nikolaiviertel. Alternativ nehmen Sie die U-Bahn U2 bis zum Alexanderplatz aus. Von hier sind es über die Rathausstraße wenige Gehminuten zur Nikolaikirche. Mit der Berlin WelcomeCard erhalten Sie 40% Nachlass auf den Eintritt. Mit dem Museumspass Berlin kommen Sie gratis hinein. An jedem ersten Mittwoch im Monat ist der Eintritt in den Häusern des Stadtmuseum Berlin frei. Für Kinder und Jugendliche gilt bis 18 Jahre Eintritt frei. Das Museum ist montags geöffnet. Unter der Woche finden mehrmals öffentliche Führungen statt.

Infos für Familie und Kinder

Nach Anmeldung nimmt der Organist der Nikolaikirche Sie und Ihre Kinder mit hoch zur Empore und erklärt Ihnen die Funktionsweise der Orgel.