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Internationales Performance-Festival

Am 15.05. eröffnet das Festival Making Life in the Ruins in den Sophiensælen. Das Internationale Performance-Festival zeigt insgesamt zehn Produktionen, darunter sechs Deutsche Premieren. In der ersten Festivalwoche zu sehen sein werden Produktionen von Tiran Willemse, Basel Zaraa und Paula Almirón.


Making Life in the Ruins versammelt zeitgenössische künstlerische Positionen aus verschiedenen Teilen der Welt, die sich in einem ambivalenten Spannungsfeld bewegen – zwischen dem dringenden Bedürfnis, überholte Gewissheiten zu hinterfragen und der Trauer um das, was gewaltsam genommen wurde.

Die Arbeiten des Festivals finden einen Umgang mit den nicht mehr möglichen Zukünften und den Überresten der Vergangenheit – nicht als Belastungen, sondern als Nährstoffe für neue Welten. Sie verweben Erinnerungen mit Imaginationen zu spekulativen Erzählungen, Archäologien und alternativen Ritualen.

Tiran Willemse beschwört ab dem 15.05. in Untitled (Nostalgia, Act 3) seine eigene multiple Tanzgeschichte durch ein Kaleidoskop, das sich aus dem Ballettklassiker Giselle aus dem 19. Jahrhundert, dem Kuduro aus Angola und dem nigerianischen Genre Alanta zusammensetzt.

Die intime und interaktive Installation Dear Laila erweckt ab dem 16.05. einen mittlerweile zerstörten Ort zum Leben. Basel Zaraa untersucht in seiner Arbeit, wie Krieg und Exil sich in den Alltag, in das häusliche Umfeld und in den öffentlichen Raum einschreiben.

Die in Brüssel lebende argentinische Choreografin Paula Almirón kommt ab dem 16.05. erstmals mit einer Arbeit nach Berlin. Ausgehend von der salzigen Ruine eines verschwundenen Gewässers, ruft The River and The Devil den Teufel als Wächter des Flusses an und begibt sich auf die Suche nach den Überresten fragmentierter Geschichten, nach mythologischen Figuren und Geistern.

Bei einem Workshop zum Thema Wassergerechtigkeit am 18.05. mit Paula Almirón und Evelyn Linde wird es um aktivistische und künstlerische sowie internationale und lokale Perspektiven gehen: Was bedeutet Wassergerechtigkeit? Wie steht es um das Berliner und Brandenburger Wasser? Und bei einer Historischen Hausführung am 17.05. laden die Sophiensæle dazu ein, die Überreste der Vergangenheit im Gebäude zu entdecken, die verschiedenen historischen Schichten abzutragen und die Ruinen als Nährboden für neue Erzählungen und einen kritischen Umgang mit der Vergangenheit zu verstehen.

Was, wenn Ruinen nicht nur Orte des Zusammenbruchs, sondern auch des Aufbruchs sind? Was, wenn zwischen diesen vielen Enden auch ein Anfang ist?


Programm:
Making Life in the Ruins – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin





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