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Das Helmi

Wir stellen uns vor, dass die Oper noch nicht existiert. Wir leben aber in einer opernreifen Zeit. Und überall drängen große Themen und niemand kann mehr zuhören. Also begeben wir uns auf die Suche nach einem unmittelbaren Ausdruck.


Mit der Anordnung des Als-Ob (und leider der Exklusion von Opernprofis aber dafür mit der Inklusion einer traditionell sehr diversen Schar von Gäst:innen und Profis auf vielen Gebieten) brechen wir im Januar mit der ersten Premiere auf und die Reise wird das ganze Jahr andauern, bis es im Dezember die große Ururoper geben wird. Unsere Versuche sind auch Entertainment und unsere Zuschauer:innen kreative Mitgestalter:nnen. So wird die Ur-Oper mit der kreativen Kraft von allen wachsen, mit jedem Feedback jeder Kritik und jedem Gedanken. 

Besehen kann man diese Versuchsstationen auf dem Balkon des Ballhaus Ost, am ersten Samstag jeden Monats. Stoffe, Spieler:innen und Musiken werden jeweils etwas verschoben, aber das Bühnenbild von Bühnenbildstudent:innen der UDK bleibt gleich. Für jede kleine Ur-Oper wird eine der Student:innen Pat:in stehen und noch eine spezielle Note einbringen. 

Ur-Oper #1 »Ich fühls nicht« wird gegen die Regeln verstoßen: sie findet am 19.1. um 20:00 im Ballhaus Ost statt, inspiriert von einem Comic der schwedischen Künstlerin Liv Strömquist. 

Ausgehend von Leonardo de Caprios emotionalem Burnout, wird die dramatische Frage aufgeworfen, ob sich die Fähigkeit zu Lieben angesichts von unendlichen Wahlmöglichkeiten, Stress, Kapitalismus und Selbstverwirklichung aus unserer Mitte verabschiedet hat? Aber was bedeutet Lieben überhaupt? Ist nicht alles, was vor unserer Zeit passiert und gedacht wurde, sowieso toxisch? Ich fühls nicht klingt natürlich verkehrt und paradox im Operngenre. In der italienischen Oper singt man ja eher von Ich fühls. Aber Augenblick!

Wir befinden uns ja eben nicht im klassischen Operngenre sondern in der unbekannten Welt der Ur-Oper. Vielleicht erforscht die Ur-Oper ja den dunklen Raum jenseits der Gewissheiten? Und gibt es einen Stoff, der die Oper mehr verdient als die Suche nach Liebe? 

Eine Gruppe von postwoken Dudes mit einem Haufen selbstgebastelter Puppen, versucht sich der Challenge zu stellen, diesem hintersinnigen feministischen Werk irgendwie gerecht zu werden. Sie werden viele Figuren basteln müssen, wir werden dem Comic durch die Zeit folgen bis zu Sokrates und wieder zurück in die Gegenwart.

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Zusätzliche Informationen
Von und mit Emir Tebatebai, Florian Loycke, Brian Morrow, Jakob Dobers, Felix Loycke und einem Überraschungsgast

Bühne und Gestaltung Student:innen der Bühnenbildklasse der UdK unter der Leitung von Prof. Janina Audick

#1 Outside Eye Kara Schröder

#1 Künstlerische Mitarbeit Louise Pons

Produktion Judith König und ehrliche Arbeit

Partner Theater RambaZamba, Glanz und Krawall, Meine Damen und Herren (Hamburg), Cora/ Peter Frost und Familie, Kinderkilombo Kleinow, Institutet Vitsaniemi (Markus Öhrn) 

Presse und ÖA Richard Mattmüller

Eine Produktion von Das Helmi in Kooperation mit dem Ballhaus Ost und der Bühnenbildklasse der UdK unter Leitung von Prof. Janina Audick. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.