
Die Tankstelle
Von der Zapfsäule zur Kunstoase
Berlin ist bekannt für seine kreativen Neubelebungen: leerstehende Orte verwandeln sich in Bühnen, alte Industriebauten in Galerien. In diese Tradition reiht sich seit Mai 2025 ein neues Highlight ein: Die Tankstelle auf dem Gelände des ehemaligen Kleinen Grosz Museums in der Bülowstraße.
Wo früher Benzin gezapft wurde, erleben Sie heute zeitgenössische Kunst. Daneben wird Sie das historische Areal auch mit seinem hübschen Gartencafé und gut kuratiertem Buchladen begeistern. Die Tankstelle ist eine spannende neue Adresse für kunstinteressierte Berliner:innen und Besucher:innen die mit ihrer besonderen Atmosphäre begeistert und zum Verweilen einlädt.

Was ist aktuell zu sehen?
Zum Auftakt zeigt die Pace Gallery, eine der renommiertesten Galerien für zeitgenössische Kunst weltweit, die Ausstellung „Reverse Alchemy“. Zu sehen sind Werke von Jean Dubuffet, Jean-Michel Basquiat und Robert Nava – ein Dialog zwischen Kunstgeschichte und Gegenwart.
Parallel präsentiert die Galerie Judin eine eindrucksvolle Schau zum Werk von Tom of Finland, dem finnischen Künstler Touko Laaksonen, bekannt für seine kraftvollen, homoerotischen Zeichnungen, die längst als Ikonen der Popkultur gelten.
Garten, Café und Buchladen

Ergänzt wird das Kulturangebot durch ein stilvoll gestaltetes Café und einem Buchladen der Verlagsgruppe „Die Zeit“, der eine Oase der Ruhe bietet und auch zum Stöbern und Diskutieren einlädt. Die Café- und Buchladenfläche ist übrigens Teil eines deutschlandweiten Kulturprojekts der Zeit Verlagsgruppe, mit Fokus auf „lesen, sehen, sprechen“.
Wer steckt dahinter?
Hinter dem Projekt steht der Schweizer Galerist Juerg Judin, der das Gelände 2005 erwarb und seither mit kreativer Vision neu gedacht hat. Schon das Kleine Grosz Museum war seine Initiative. Mit dem neuen Konzept knüpft er an die Geschichte an und öffnet zugleich neue Horizonte: Die Tankstelle soll nicht nur Ausstellungsort, sondern auch sozialer und kultureller Treffpunkt sein.
Geschichte & Hintergrund
Die markante Architektur stammt aus dem Jahr 1956: einst eine Shell-Tankstelle im modernen Nachkriegsdesign, wurde der Umbau zum Wohn- und Atelierhaus 2009 mit dem Architekturpreis prämiert.
2022 wurde die Architekturikone aus den 1950er Jahren dann zum Kleinen Grosz Museum umgewidmet – ein Ort, der dem kritischen Geist und Werk des Berliner Künstlers George Grosz gewidmet war. Nach seiner Schließung Ende 2024 folgte ein Umbau zur heutigen Mehrfachnutzung. Die Gestaltung bewahrt historische Elemente, kombiniert mit urbanem Flair: So lädt ein Garten mit Bambus, Kiefern und einem Karpfenbassin lädt zum Innehalten ein – mitten im quirligen Schöneberg.
Sehenswertes rund um die Bülowstraße

Mit dem URBAN NATION Museum befindet sich ein weiteres ungewöhnliches Museum in der Nähe des Kleinen Grosz Museums. Dieses ist ganz dem Thema Urban Art gewidmet. Bei einem Spaziergang entlang der Bülowstraße können Sie zahlreiche weitere Murals und Street Art Kunstwerke entdecken.
Weitere Highlights in der Nähe:
- die Galerien der Potsdamer Straße
- die Neue Nationalgalerie
- das Kulturforum Berlin
Anfahrt
Wir empfehlen die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.
- U-Bahn: U1, U2, U3 – Haltestelle Nollendorfplatz oder Bülowstraße
- Bus: Linien M19, M85 – Haltestelle Potsdamer Brücke
- Fahrrad: Zahlreiche Abstellmöglichkeiten direkt am Gelände
Barrierefreiheit: Das Gebäude ist weitgehend ebenerdig, ein rollstuhlgerechter Zugang vorhanden.