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Norman Maýn

„Manchmal fühlt es sich an, als würde alles, was ich berühre sterben, was ich füttere vergiftet und das Wasser, dass ich ausschenke alles vertrocknen und verdorren lassen. Ich bin ein Mensch, das ist mein Makel. Die Felder hinter mir sind leer, die Dürre sie bleibt.“



Die empfundene Unfähigkeit etwas zu schützen und festzuhalten steigert sich zu einem Zwang, einem so festen Griff, der alles zerbrechen lässt. Enttarnung, Eingeständnis der eigenen Schwäche sowie Unmöglichkeit des wahrgenommen und nicht zu verhindernden Leides wandeln sich zu einem endlosen Schrecken, unerbittliche Scham, Schande, Demütigung, Trauma und Traumatisierung anderer sind die Folge.


Mit Fieldnotes macht Norman Maýn diese Zerbrechlichkeit und Diskrepanz unseres inneren und äußeren Selbst erfahrbar. Sie alle haben ihre eigenen und kollektiven Felder und irren mit ihren Notizbrettern in ihnen herum, und versuchen sich zu orientieren. Mit Voranschreiten ihres Lebens graben sich negative Erfahrungen, Ereignisse und Empfindungen tief in den trockenen Boden ein und hinterlassen sichtbare, tief eingeritzte Symbole und Inschriften auf diesen memory boards.


Vor allem finden sich für mein Maýn jedoch – neben ihren eigenen Erfahrungen, Traumata und Fehlern – auch die ihrer Bezugspersonen, Vorfahren, der Gesellschaft sowie gesamten Menschheit in diesen Schriften und Symbolen. Alles um sie herum, kann ein Spiegel dieser individuellen oder kollektiven Erinnerungen sein.

Symbolhaft steht für diese Erinnerungen für mein auch die Natur und deren Geschöpfen, von denen sie sich  einst abgewandt und entschieden haben, sie uns zu unterwerfen statt auf ihre Stimmen zu hören. Das Lauschen ihrer vermeintlichen Stille trägt sowohl trägt zum einen die flüsternde, beruhigende und zuversichtliche Stimme in sich, aber auch eine urgewaltige, die des Leides und der Härte, die wir während ihres Lebens erfahren. Sie alle haben eigenen und kollektiven Felder und irren unablässig in ihnen umher: Felder voller Erinnerungen, der Fülle, Fruchtbarkeit, Dürre, Der Liebe und des Verlustes, Schlachtfelder.

Fieldnotes gewährt für die Zeit dieser Ausstellung einen Einblick der vielen Pfade und Abschnitte durch Maýns persönliche und symbolische Erinnerungsfelder, er lässt uns wandeln, irren, suchen, aber auch nachempfinden, mitfühlen und finden.

In dieser ersten Einzelausstellung Norman Maýns, der in Berlin geboren und aufgewachsen ist, erleben die Zuschauenden eine intensive Installation, die Einblick in die Vielfalt der von ihm miteinander Verknüpften Medien wie Malerei, Fotografie, Objekte und Klang gibt. Neben dieser Medienvielfalt umfasst die Ausstellung Werke, die innerhalb des vergangenen und diesen Jahres in Maýns primären Arbeitsumfeldern entstanden sind: Deutschland (Berlin und Niederlausitz) und Spanien (hauptsächlich Andalusien).


Norman Maýn ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Er studierte an der Universität der Künste Berlin, an der er bereits 2024 mit seiner Abschlussarbeit „Ghosts“ auf sich aufmerksam machte; einer komplexen Installation über die surreale Existenz misshandelter und missbrauchter spanischer Jagdhunde. Er arbeitet derzeit in Deutschland (Berlin/Lausitz) und Spanien (hauptsächlich Andalusien), verbindet nahezu alle Medien wie Fotografie, Malerei, Video, Text, Fragmente und Objekte und überführt sie in intensive, einprägsame Installationen, die umfassende Werkzyklen bilden.


  • Opening: 13. Juni 2025, 18:00 – 21:00 Uhr
  • Performance: 13. Juni 2025, 19:00 by Angelika Puff
  • Ausstellung: 14. Juni - 12. Juli 2025

Galerie Met, Mariannenstrasse 33, 10999 Berlin
Di-Sa 11:00 - 18:00 Uhr

Termine
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