Direkt zum Inhalt
Ihre gesuchte Veranstaltung hat bereits stattgefunden. Finden Sie viele weitere Veranstaltungen, Tipps und Empfehlungen in Berlins größtem Veranstaltungskalender auf visitBerlin.de.

Performance von Amanda Piña

Wasser in unseren Körpern und in unserer Umgebung ebnet den Weg für neue Formen der Solidarität, die alle Vorstellungen von Grenzen durchdringt, seien diese kultureller, nationaler oder ästhetischer Natur.


Ausgehend von dieser Grundhaltung entwickelt die mexikanisch-chilenisch-österreichische Choreografin Amanda Piña mit „Frontera / Procesión – Un Ritual de Água“ (Grenze / Prozession – Ein Ritual des Wassers) eine Performance, die entlang von Hip-Hop, Kolonialgeschichte, indigenen Praktiken und Mystik einen Kampf gegen Unterdrückung und Enteignung offenbart.

Die Performance, wird Mitte Juli im Rahmen des Festivals „Breathing Rivers“ im Radialsystem präsentiert.

Die Performance ist Teil von Piñas Langzeitprojekt „Endangered Human Movements“, das sich mit jahrhundertealten Tänzen und Bewegungsformen auseinandersetzt, die vom Verschwinden bedroht sind. „Frontera / Procesión – Un Ritual de Água“ basiert auf einem Straßentanz, der üblicherweise von Männern aufgeführt wird und seinen Ursprung im Viertel El Ejido Veinte in Matamoros, Tamaulipas, an der Grenze zwischen Mexiko und den USA hat – ein Grenzort am Rio Grande, der von Gewalt, Drogenhandel, Militarisierung und Billigarbeit geprägt ist.

Der Tanz ist Teil der sogenannten „Danzas de Conquista“ (Tänze der Eroberung): Ursprünglich von der spanischen Krone konzipiert, um den christlichen Sieg über die Mauren auf der Iberischen Halbinsel darzustellen, wurde er auch in Lateinamerika als rassistisches Propagandainstrument eingesetzt. Über die Jahrhunderte hat sich die Bedeutung des Tanzes gewandelt hin zu einem „Danza de Frontera“ – einem Tanz, der Widerstand, „Rückeroberung“ und Selbstbestimmung zum Ausdruck bringt.

In „Frontera / Procesión – Un Ritual de Água“ arbeitet Amanda Piña mit Künstlerinnen ihrer eigenen Kompanie, die Teil von „Danza y Frontera“ ist, sowie professionellen und nicht-professionellen Tänzer*innen aus Berlin – mit dem Ziel, die Solidarität mit und zwischen Frauen zu stärken. „Un Ritual de Água“ versteht sich als eine Art Manifest – eines, das eine feministische politische Ordnung vorsieht, durch die unsere Zukunft gepflegt und regeneriert werden kann.

„Breathing Rivers“-Festival

Das an der Spree gelegene Radialsystem war ursprünglich eines der ersten Pumpwerke Berlins und leitete im späten 19. Jahrhundert die Abwässer aus der rasant wachsenden Stadt. Im Rahmen des Sommerfestivals „Breathing Rivers“ untersucht das heutige Radialsystem vom 20.-23. Juli 2023 unsere Beziehung zu Natur und Wasser mit Arbeiten der Choreografinnen Amanda Piña, Lina Gómez und Luísa Saraiva. Das Festival „Breathing Rivers“ öffnet Erfahrungsräume, in denen wir uns gemeinsam an eine Verbundenheit von allem Lebendigen erinnern, die durch das Denken und Handeln der europäischen Moderne Brüche erfahren hat. Brüche zwischen Mensch und Natur, Körper und Geist, oder auch trennende Kategorisierungen wie Gender und Race – Brüche, vor deren Hintergrund Gewalt und Ausbeutung gerechtfertigt werden.

Die Rückbesinnung auf das untrennbare Eingebundensein der Menschen in einen größeren Zusammenhang beginnt hier mit dem Körper als Ort der Erfahrung. Anstelle der Idee eines allgemeingültigen Wissens schlägt „Breathing Rivers“ eine Vielheit von Möglichkeiten der Wissensproduktion vor, die mit und aus der Realität unterschiedlich situierter Körper entsteht.

Ticket kaufen

Zusätzliche Informationen
Gefördert durch die Stadt Wien. Koproduziert von Endangered Human Movements Vol. 4 Kunstenfestivaldesarts, Kiasma Museum of Contemporary Arts Finnland, asphalt Festival Düsseldorf. Die Recherche von Endangered Human Movements Vol. 4 wurde mit Unterstützung des mexikanischen Außenministeriums, der mexikanischen Botschaft in Wien, der National School of Folkloric Dance of México, INBA, National Institute of Fine Arts México realisiert.

„Breathing Rivers“ ist eine Veranstaltung des Radialsystems, gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Medienpartner: taz. die tageszeitung, tip Berlin, Exberliner und Rausgegangen.



→ Das komplette Programm des Festivals „Breathing Rivers“
Teilnehmende Künstler
Amanda Piña (Künstlerische Leitung und Choreografie)
Michel Jimenez (Art Design)
Rodrigo de la Torre Coronado, Amanda Piña (Choreografie)
Rodrigo de la Torre Coronado, Marîe Mazzer, Dafne del Carmen Moreno Huerta (Adaption Danza de Matamoros)
Rodrigo de la Torre Coronado, Marîe Mazzer, Dafne del Carmen Moreno Huerta, Danae Serinet, Sofia Cardona Parra, Matilde Amigo (Danza)
Nicole Haitzinger, Juan Carlos Palma Velasco, Amanda Piña (Recherche)
Dafne del Carmen Moreno, Rodrigo de la Torre Coronado, Mariê Mazer, Jorge Luis Cruz Carrera (Performance)
Christian Müller (Musik und Komposition)
Jorgue Luis Cruz Carrera, Angela Muñoz (Live Percussion)
n.n. (Technische Unterstützung)
Nicole Haitzinger, Amanda Piña (Research/Theory/Dramaturgy)
La mata del veinte und Julia Trybula (Kostüm)
nadaproductions (Produktionsleitung)
Something Great (Management und Distribution)
Angela Vadori Smart.at (Administration)
Marie-Christine Barrata Dragono (Beratung)