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Wilhelm Hallen
© HALLEN #2

Wilhelm Hallen

Neues Zentrum für die Kreativindustrie

Industriecharme trifft Kunst und Kultur: In den Wilhelm Hallen in Berlin-Reinickendorf entsteht ein neues Zentrum der Kreativindustrie.

Eine Stadt mit vielen Gesichtern

Berlin hat viele Gesichter – die wechselvolle Geschichte der Stadt ist überall präsent. Schicht über Schicht hinterlassen historische Entwicklungen ihre Spuren. Neue Gebäude verdrängen alte und prägen das Bild der Metropole. Die Stadt wandelt sich permanent.

Und doch gibt es Stellen, an denen Berlin noch so ist, wie vor 100 Jahren. Etwas rauer, ursprünglicher und wunderschön. Die Wilhelm Hallen in Reinickendorf sind ein solcher Ort. Das denkmalgeschützte Industriegelände an der Kopenhagener Straße widersteht dem Wandel der Zeit – und bietet gerade deshalb Platz für Neues.

Abseits ausgetretener Pfade

Den Stadtteil Reinickendorf im Norden Berlins kann man zurecht als Geheimtipp bezeichnen. Abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten finden sich hier wahre Schätze für abenteuerlustige Berlin-Besucher. Wenig bekannt und fast schon intim für die Verhältnisse einer Großstadt. Nur einige Gehminuten vom S-Bahnhof Wilhemsruh entfernt liegt ein solches Kleinod.

Die heute Wilhelm Hallen genannten Industriegebäude werden von 1892 bis 1918 vom Maurermeister Christian Friedrich Malingriaux entworfen. Damals unter dem Namen Eisengießerei Winkelhof bekannt, dienen sie als neuer Firmensitz der Maschinenfabrik & Eisengießerei Carl Schoening GmbH, die vom Wedding nach Reinickendorf umzieht.

Eine Reise in die Vergangenheit

Wilhelm Hallen
© HALLEN #2

Verrußte Glasscheiben filtern die Sonnenstrahlen und tauchen die langen Werkshallen in ein surreales Licht. Zahlreiche Überbleibsel aus früheren Zeiten lassen noch heute erahnen, wie die Produktion von Eisen und Maschinen um die Jahrhundertwende aussieht.

Auch die Gebäude selbst erzählen von dieser Zeit. Bis auf wenige Umbauten aus den 1950er Jahren sind sie in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Weitläufige Hallenkomplexe, schmucke Klinkersteinbauten und eine eindrucksvolle Villa im Renaissancestil zieren das 20.000 Quadratmeter große Areal. 2014 wird das Gelände geschlossen und erst vor kurzem neu entdeckt.

Neues Zentrum für die Kreativindustrie

Seit September 2021 gibt es neues Leben in den alten Gemäuern. Die Hallen, Loft-Flächen und Büros sind wie gemacht als Standort für die Berliner Kreativindustrie. Wo früher Maschinen brummten und Arbeiter Eisen gossen, ist jetzt Platz für Ausstellungen, Ateliers und Produktionsräume. Ein Sinnbild für die Verwandlung Berlins von einer Industriestadt hin zu einem der kreativen Zentren Deutschlands.

Doch nicht nur für die Kreativindustrie sind die Wilhelm Hallen eine neue Heimat. Zu den Mieterinnen und Mietern der Flächen gehören auch Architekten, Handwerksbetriebe und weltweit tätige Unternehmen.

Die bunte Mischung ist genau so gewollt. Denn an der Schnittstelle von Handwerk, Industrie, Kunst und Kultur entsteht Neues. Disziplinen werden miteinander vernetzt, Menschen kommen ins Gespräch. Und was entsteht, soll auch gesehen werden.

Öffentlichkeit erwünscht

Die Wilhelm Hallen sind ein offener Ort für Besucherinnen und Besucher. Regelmäßige Ausstellungen, Performances und Gesprächsrunden schaffen einen Austausch mit der Öffentlichkeit. Zu den Partnern der Wilhelm Hallen zählen Berliner Galerien ebenso wie international renommierte Künstlerinnen und Künstler. Sie alle nutzen das besondere Ambiente der Wilhelm Hallen, um ihre Kunst auszustellen. Ein regelmäßiger Blick in den Veranstaltungskalender der Wilhelm Hallen lohnt sich also.

Highlights

  • Fast im Originalzustand erhaltenes Industrieareal aus der Zeit der Jahrhundertwende
  • Wechselnde Ausstellungen, Performances und Veranstaltungen in einem der neuen kreativen Zentren Berlins
  • Weitläufige Werkhallen in Klinkerarchitektur, charmantes Pförtnerhäuschen im Renaissancestil und weitere tolle Fotomotive

Ihr Besuch der Wilhelm Hallen

Ein Besuch in den Wilhelm Hallen lohnt sich für Architekturbegeisterte ebenso wie für Menschen mit Interesse an Kunst und Kultur. Wir empfehlen die Anreise mit der S1 oder S26 bis zum S-Bahnhof Wilhelmsruh. Von hier aus sind es nur wenige Meter zu Fuß auf der Kopenhagener Straße bis zum markanten Pförtnerhäuschen am Eingang des Geländes.

Besonders interessant sind die Wilhelm Hallen für Hobbyfotografen. Weitläufige Fabrikhallen, imposante Klinkergebäude und Originalmaschinen aus einer anderen Zeit bieten mehr als genug Motive für einen Streifzug. Aber auch ohne Kamera im Gepäck lohnt sich ein Ausflug in den Norden Berlins. Der bunte Mix aus kreativen, kommerziellen und handwerklichen Mietern macht die Location einmalig in Berlin.

Die Wilhelm Hallen sind Work in Progress. Viele der Gebäude werden behutsam renoviert und für die künftigen Mieter vorbereitet. Besucherinnen und Besucher sind live dabei, wie aus einer ehemaligen Fabrikanlage ein modernes Kreativzentrum wird. Kultur im Entstehen also, die bei jedem Besuch anders aussieht.