Pierre Boulez Saal Berlin
Ein Ort für den musikalischen Dialog
Entstanden auf Initiative von Daniel Barenboim bietet der Pierre Boulez Saal den Besuchern ein intimes Klangerlebnis
Der Pierre Boulez Saal in Berlin, eröffnet im März 2017, ist ein einzigartiges Konzerthaus, das auf Initiative von Daniel Barenboim, dem Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper, in Zusammenarbeit mit dem renommierten amerikanischen Architekten Frank Gehry entwickelt wurde. Für das akustische Konzept des Saals zeichnet der Japaner Yasuhisa Toyota verantwortlich.
Aus Denkmalschutzgründen blieb die Originalfassade des Gebäudes, die Richard Paulick in den 1950er-Jahren entwarf, erhalten. Ursprünglich befand sich an diesem Ort das Kulissendepot der Staatsoper.
Pierre Boulez: Namensgeber und Leitidee
Der Saal ist benannt nach dem französischen Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez (1925–2016), einem langjährigen Freund Barenboims. Boulez sah die zentrale Aufgabe der Musik darin, einen aktiven Austausch zwischen Musikern und Hörern herzustellen.
Ein grundlegendes architektonisches Element des Saals ist daher die räumliche Nähe des Publikums zu den Musikern. Die Musiker begegnen dem Publikum unmittelbar auf Augenhöhe, ohne ein erhöhtes Podium. Musik ist für Boulez ein direktes Kommunikationsmittel, das aufmerksames, genaues Zuhören vom Besucher fordert.
Flexible Architektur und Akustik
Der mit hellem Zedernholz verkleidete Konzertsaal bietet durch sein flexibles Design variable Gestaltungsmöglichkeiten für Bühne und Zuschauerplätze. Die Anordnung kann je nach Bedarf in unterschiedlichen Formen erfolgen, beispielsweise als Arena oder als klassischer Konzertsaal mit frontaler Ausrichtung. Optisch bilden Parkett und Ränge zwei ineinander verschobene Ellipsen.
Der Saal fasst bis zu 682 Zuhörer und ist primär auf die Darbietung von Kammermusik ausgelegt, auch wenn er für unterschiedlichste Formate genutzt wird.
Barenboim-Said-Akademie
Der Pierre Boulez Saal dient zugleich als zentraler Konzertort der Barenboim-Said-Akademie, die im Oktober 2016 den Studienbetrieb aufnahm. Hier studieren junge Musiker vorwiegend aus Konfliktgebieten des Nahen Ostens.
- Gründung: Das zugehörige Orchester, das West-Eastern Divan Orchestra, wurde 1999 von Daniel Barenboim und dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said gegründet. Sein Name ist Goethes Gedichtsammlung West-Östlicher Divan entlehnt.
- Architektur der Akademie: Der Bau der Akademie, der den Konzertsaal beherbergt, stammt vom Architekturbüro HG Merz und rw+.
- Ausbildung und Praxis: Im Pierre Boulez Saal treffen Ausbildung und professionelle Praxis aufeinander, indem Studenten unter Anleitung im Studium und in regelmäßigen Konzerten weiterentwickelt werden.
Konzertbetrieb und Ensemble
Seit seiner Eröffnung im März 2017 finden im Pierre Boulez Saal regelmäßig Konzerte und Kammermusikabende statt. Der Spielplan umfasst das klassisch-romantische Repertoire ebenso wie zeitgenössische Werke. Darüber hinaus wird der Saal für Vorträge, Konferenzen und andere kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Mit Beginn des Konzertbetriebs wurde das Boulez Ensemble gegründet. Es setzt sich aus Musikern der Staatskapelle Berlin, des West-Eastern Divan Orchestra und internationaler Gäste zusammen und spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des Konzertprogramms.
Öffnungszeiten
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