
Globe Berlin
Shakespeares legendäres Rund-Theater aus Holz
Bis zur Errichtung der geplanten Volkstheater-Arena im Sinne Shakespeares finden deutsch- und englischsprachige Schauspiele und Konzerte auf der provisorischen „Open Air-Bühne“ statt und stimmen auf das zukünftige Programm ein.
Ein Theater wie zu Shakespeares Zeiten
Lange hat Geschäftsführer Christian Leonard, ehemals Gründer und Geschäftsführer der Shakespeare Company Berlin, hiervon geträumt: Ein Rundbau aus Holz mit Bühne, an drei Seiten und auf drei Ebenen mit Publikum besetzt. Ein hölzerner Theaterbau, in dem die Zuschauer intensiv und aus nächster Nähe das Geschehen auf der Bühne erleben können – ähnlich wie es vor mehr als 400 Jahren im Londoner Globe Theatre, Shakespeares Theater-Arena, gewesen sein mag.
Eine bunte Mischung der Londoner Bewohner kam damals unter freiem Himmel zusammen, an einem Ort der Unterhaltung, des Austausches, der Bildung.
Schauspiel. Wortkunst. Weltmusik.
Seit 2019 ist das Globe Berlin in Charlottenburg nun jedes Jahr von Juni bis September Schauplatz echten Volkstheaters in einem einzigartigen Ambiente unter freiem Himmel. Das bewusst niedrigschwellige Angebot richtet sich an Menschen jeden Alters, aus unterschiedlichen Kulturkreisen und ist nah an aktuellen gesellschaftlichen Themen. Das Programmspektrum umfasst Schauspiel, Wortkunst und Live-Musik, Shakespeare-Aufführungen in Deutsch und Englisch in eigenen, zeitgemäßen Übersetzungen, deutsche und internationale Klassiker sowie Einführungen und Nachgespräche - alles zu moderaten Eintrittspreisen.
Demnächst soll auf dem 1700 qm großen Gelände nahe der Spree mit dem ehemaligen Globe Theater aus Schwäbisch Hall ein bereits erfolgreich betriebener Theaterbau entstehen - etwas modifiziert, dafür aber mit einem multifunktionalen Anbau als Werkstattbühne, Foyer und Gastronomie ganzjährig bespielbar. Die Nachempfindung von Shakespeares legendärer Volkstheater-Arena wird 14,5 Meter hoch, misst im Durchmesser 26 Meter und wird in drei Etagen Platz für rund 690 Besucher haben.
Bis der (Wieder)Aufbau beginnt, lagert das zerlegte Theater am zukünftigen Standort, wobei zahlreiche hölzerne Bauteile bereits als Open Air-Bühne fungieren - und zwar ganz im Sinne von Shakespeares Globe - einen ringförmigen Laufsteg bilden. In dessen Zentrum sitzt das Publikum inmitten des Geschehens, bei dem auch die umgebende Natur, das Wetter und die urbane Kulisse eine Rolle spielen. Ergänzt um einige fantasievolle Übergangsbauten wie den „Schmetterling“ als Aufenthaltsraum für die Künstler:innen und das „Octogon“ als Foyer und Probenraum entstand so ein außergewöhnlicher Ort, an dem schon mehrere tausend Besucher das vielfältige, mehrsprachige Programm erlebt haben.

Das Programm gibt einen guten Eindruck vom Spielplan im zukünftigen Globe: Natürlich Shakespeare (in Deutsch und Englisch), aber auch andere Autor:innen, verschiedene Konzerte und Gastspiele.
Das Ensemble unter der Regie von Leonard übersetzt klassisches Schauspiel in moderne Formate, dazu präsentiert Globe Berlin auch Inszenierungen zahlreicher anderer Regisseurinnen, darunter Carola Söllner (Maria Stuart), Anselm Lipgens (Wie es Euch gefällt, Urfaust), Mathias Schönsee (Ein Sommernachtsraum, Ameley, Hamlet) oder Natalia Lapina (Macht.Krieg.Frieden(?)).

Aber das Globe Berlin bietet auch Musik. So bringen jeweils dienstags die Swingin' Hermlins authentischen US-Swing der 30er Jahre auf die Bühne. Anspruch ist es, weltoffen und am Puls der Zeit zu arbeiten.