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Wolf Biermann ist einer der bekanntesten Liedermacher Deutschlands – Ost und West. Seine Ausweisung aus der DDR 1976 war eine politische Zäsur in der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte und das Eingeständnis großer Ratlosigkeit der SED-Parteiführung. Viele seiner Lieder, Balladen und Gedichte haben den aktuellen Anlass ihrer Entstehung überdauert. „Warte nicht auf bessre Zeiten“, „Ermutigung“ oder „Ballade vom preußischen Ikarus“ sind Klassiker geworden.




Vom 7. Juli 2023 bis zum 02. Juni 2024 zeigt das Deutsche Historische Museum die neue Ausstellung „Wolf Biermann. Ein Lyriker und Liedermacher in Deutschland“, die von Monika Boll kuratierte wurde.



Die Schau thematisiert das Leben und Werk des Lyrikers und Liedermachers vor dem Hintergrund der besonderen Stellung, die die Kultur in der DDR einnahm und seiner Verwobenheit mit den (kultur-)politischen Ereignissen der deutsch-deutschen Zeitgeschichte. Chronologisch führt die Ausstellung durch Biermanns Leben:  1936 in Hamburg geboren, wuchs er im kommunistisch geprägten Arbeitermilieu auf. 1953 siedelte Biermann noch als Schüler aus politischer Überzeugung in die DDR über. 

Seine ersten Publikationen und Erfolge feierte er als Regieassistent am Berliner Ensemble und als Leiter des Arbeiter- und Studententheaters b.a.t. sowie den umstrittenen Auftritt beim legendären Lyrik-Abend in der Akademie der Künste. Doch Mitte der 1960er Jahre wurde ein Auftritts- und Publikationsverbot verhängt, nach einer Phase des Ringens mit der Partei und der Partei um ihn. Schon elf Jahre später folgte seine Ausweisung aus der DDR, die trotz öffentlicher Proteste der Kunstszene durchgesetzt wurde.

Für Biermanns künstlerisches und politisches Selbstverständnis bedeutete der erzwungene Wechsel von Ost nach West eine Herausforderung:


Wie definierte sich ein Liedermacher neu, der sich bei aller Kritik an der SED-Führung als Kommunist und Exilant verstand?


Seine kontroversen Lieder, Balladen und Gedichte sind Zeitzeugnisse, doch verlieren nicht an Aktualität. Die Ausstellung ordnet sein Werk nicht nur geschichtlich, sondern auch in der zeitgenössischen Kunstkritik ein.

Interaktive Medianstationen, eine Kinderspur und ein Begleitheft richtet sich gezielt an jüngere Museumsgäste im Alter von 8 bis 12 Jahren und regt sie an Wolf Biermanns Leben und deutsch-deutsche Geschichte zu entdecken. 

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