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Georg Friedrich Haas’ Kammeroper beginnt, wie viele andere Opern enden: Matthias stirbt in seinem Krankenbett. Sein Freund Thomas bleibt zurück, umringt von Ärzten, Pflegepersonal und der Bestatterin. Ihre Geschäftigkeit kann nicht darüber hinwegtauschen, dass Thomas wie jeder Hinterbliebene auf sich ganz allein, seine Gefühle, seine Erinnerungen zurückgeworfen ist.


Das Ende des Lebens ist eines der Tabus unserer säkularen Gesellschaft. Auch weitgehende Standardisierung und Bürokratisierung im Umgang mit dem Tod haben ihm seine unvorstellbare Dimension nicht genommen. Georg Friedrich Haas ist bekannt als sensibler und fantasiereicher Erforscher der Innenwelt von Klängen. Themen wie die Nacht, die Dunkelheit, der Verlust der Illusionen begleiten sein Schaffen. So beschreibt er in »Thomas« die Ohnmacht und Sprachlosigkeit der Figuren in fragilen Klängen des nur aus Schlag- und Zupfinstrumenten bestehenden Ensembles. Haas, der sich in den letzten Jahren wiederholt der Oper gewidmet hat, verbindet eine langjährige Zusammenarbeit mit Händl Klaus, der zu den wegweisenden Theaterautoren und Opernlibrettisten der Gegenwart zählt. Mit der 2013 bei den Schwetzinger SWR Festspielen uraufgeführten Kammeroper gibt die Regisseurin Barbora Horáková Joly ihr Debüt an der Staatsoper Unter den Linden.
Zusätzliche Informationen
Bitte beachten Sie, dass es in der Vorstellung zur expliziten Darstellung von Nacktheit kommt.
Teilnehmende Künstler
Georg Friedrich Haas (Komponist/in)
Händl Klaus (Autor/in)