Am 22. Juni 1941 überfiel das Deutsche Reich die Sowjetunion. In diesem Krieg beging die Besatzungsmacht bis dahin beispiellose Verbrechen an sowjetischen Kriegsgefangenen und der Zivilbevölkerung. In der Erinnerung an diesen Krieg spielen Fotografien eine zentrale Rolle.
Als vermeintlich objektive Quellen prägen sie das visuelle Gedächtnis bis heute. Neben den Fotos der professionellen Bildberichterstatter gibt es auch eine breite Überlieferung an Amateuraufnahmen.
Dazu zählen die Aufnahmen von Albert Dieckmann (1896-1982) aus der Sammlung des Museums Berlin-Karlshorst. Als der Arzt, Ehemann und Vater dreier Kinder als Stabsoffizier Anfang Juli 1941 in die kurz zuvor von der Wehrmacht eroberten sowjetischen Gebiete versetzt wurde, nahm er seine Kamera und Farbfilme mit. Bis zu seiner Rückkehr ins Deutsche Reich im Sommer 1942 machte er viele Aufnahmen im besetzten Belarus, Russland und Polen.
Anlässlich des 82. Jahrestags des Überfalls auf die Sowjetunion eröffnete das Museum am 22. Juni 2023 die Ausstellung „Was erzählen Fotografien? Albert Dieckmanns Bilder aus dem besetzten Osteuropa 1941/42“. Die Ausstellung zeigt erstmals eine große Zahl der Bilder dieses ambitionierten Amateurfotografen, ordnet sie multiperspektivisch ein und befragt sie kritisch. Ziel ist es, den Entstehungskontext dieser außergewöhnlichen Farbfotos zu beleuchten und zugleich den quellenkritischen Blick auf Fotografien zu schärfen.
Zusätzliche Informationen
Preisinformationen: Der Museumseintritt ist frei. Die Teilnahmegebühr für die Führung beträgt 5 € / ermäßigt 2 € pro Person.
Anmeldung/Buchung: Sie müssen sich für die Teilnahme an einer Führung vorab bitte anmelden, per E-Mail an empfang@museum-karlshorst.de oder telefonisch unter 030 - 501 508 10.