Er war ein hoch geschätzter Komponist der Beethoven-Zeit, in den musikalischen Zentren Europas. Der aus Florenz stammende und über Jahrzehnte in Paris wirkende Luigi Cherubini hat der Opernentwicklung im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert entscheidende Impulse verliehen.

Geschult an den Werken Glucks gelang es ihm, der Kunstform Oper neue musikdramatische Qualitäten zu geben, vor allem auch mit seiner 1797 im Pariser Théâtre Feydeau uraufgeführten »Medée«. Die mythische Geschichte um enttäuschte Liebe und blutige Rache, wie sie bereits vom »Alten Griechen« Euripides in einer Tragödie Gestalt gewann und gerade in der französischen Theatergeschichte eine bedeutsame Rolle spielte, gab Cherubini Gelegenheit, seine besonderen Talente als Bühnenkomponist unter Beweis zu stellen. Entstanden ist ein Werk, das ganz auf das Denken und Handeln sowie die Seelenregungen der Titelfigur hin entworfen ist und von markant durchgestalteten Solo- und Ensembleszenen her lebt. In Form der originalen französischsprachigen »Opéra comique«, bei der die einzelnen musikalischen Nummern durch gesprochene Monologe und Dialoge miteinander verbunden sind, kommt Cherubinis »Chef d’œuvre« nun nach langer Zeit wieder nach Berlin, an das Opernhaus Unter den Linden. Zu erleben ist ein Opus von immenser Ausdrucksintensität, dramatischer Stringenz, soghafter Wirkung und einem außergewöhnlichen Farbenreichtum ‒ nicht umsonst hat das Werk die Bewunderung der Zeitgenossen und der nachfolgenden Generationen gefunden.
Zusätzliche Informationen
VORWORTWerkeinführung 45 Minuten vor VorstellungsbeginnEinführungsmatinee am 30. September 2018
Teilnehmende Künstler
Francois-Benoít Hoffman (Autor/in)
Luigi Cherubini (Komponist/in)