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Die Einsamkeit ist es, die sich in ausnahmslos alle Reihen unserer Gesellschaft setzt. Das Wuchern der Wortlosigkeit scheint sie ebenso wenig auf zu halten, wie die KI getriebene Fortpflanzung im digitalen Dickicht.


Der Umgang mit bedrückenden, bedrohlich nah heranrückenden Leerstellen, die in unsere Lebensrealität eingezogen sind, ist ungeübt. Unter Einsamkeit zu leiden ist schambehaftet; kaum jemand möchte sie haben oder gar zugeben, dass sie ihn befallen hat. Dass die Freundlosigkeit ihn heimgesucht hat; und seine Freunde dieses eben nicht mehr tun.


So beschäftigt sich die Ausstellung mit der inhaltlichen und räumlichen Leere, mit der Langeweile als ihrer zeitlichen Entsprechung.

Das Sichstellen, das Sichverbinden wird als Ausgangspunkt verstanden, es gilt, Distanzen gegen Freiräume zu tauschen, der schiere und scharfe Blick auf ihre Existenz ist geboten, ein Appell an ihre Bedeutung zugleich.

Die hier ausstellenden Künstler:innen verbindet die Frage, ob es die Leere selbst ist, die uns in die Einsamkeit führt. Oder ist es vielmehr der unermüdliche Versuch, sie zu vertreiben, der als Folgeerscheinung unglücklich macht, und nicht selten die Vereinsamung mit sich bringt.

Alle an der Gruppenschau Beteiligten beschäftigen sich mit der Leere und ihren unterschiedlichen Dimensionen. Das Verständnis über Bedeutung und Kraft eben dieses Zustands vereint sie; etwas, das nicht gefüllt ist – Zeiten, Köpfe oder Räume – reizt sie, es ist kein Ertragen, nicht selten jedoch ein Provozieren und ein verordnetes Ausharren. Aber kann man sich auf das Gute der Leere verlassen?

Die Ausstellung selbst, also die lose Bespielung großer Freiflächen, folgt dem Wunsch, Zwischenräume als freie Räume zu sehen, und diese mit sich und anderen einzunehmen. Es bleibt Platz für Temporäres, den Widerhall von Menschen Gesagtes, für Klänge und freiwillig Gehörtes. 

Künstler:innen:

  • Felix Bachmann
  • Andreas Blank
  • Fritz Bornstück
  • Niklas Coskan
  • Gerhard Demetz
  • Lennart Grau
  • Anne Grosse-Leege
  • Alicja Kwade
  • Tobias Vetter
  • Maria Zumi
  • Constantin Schroeder
Konzeption: Anne Grosse-Leege

Gruppenausstellung: Greifwalder Straße 207, 10405 Berlin
Prenzlauer Berg (Grenze zu Mitte)
Nahverkehrsanbindung direkt vor der Tür (Tram M4, Hufelandstrasse)


Zeitraum: 5. bis 29. Juni 2025

Öffnungszeiten: FR-SO 15:00 - 19:00 Uhr
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