Direkt zum Inhalt

Mit La Traviata brachte Giuseppe Verdi eines der bewegendsten Operndramen des 19. Jahrhunderts auf die Bühne – und wagte mit der schonungslosen Darstellung von Prostitution und Krankheit eine Tabubruch, der bis heute unter die Haut geht.



Die Inszenierung von Götz Friedrich an der Deutschen Oper Berlin hebt die tragische Geschichte der Pariser Kurtisane Violetta Valéry auf eine zeitlose, beklemmende Ebene. Ein Opernabend von emotionaler Wucht – tiefgründig, ergreifend und visuell eindrucksvoll.


Verdis Oper „La Traviata“ – eine Geschichte zwischen Leidenschaft und gesellschaftlicher Verurteilung


Violetta Valéry, gefeierte Schönheit der Pariser Halbwelt, begegnet bei einem Fest Alfredo Germont – und verliebt sich. Um der wahren Liebe eine Chance zu geben, kehrt sie ihrem luxuriösen Leben mit dem reichen Baron Douphol den Rücken und zieht mit Alfredo aufs Land. Doch die bürgerliche Welt duldet keine Abweichungen: Alfredos Vater bittet Violetta, seinen Sohn zu verlassen, um dem Ruf der Familie nicht zu schaden. Aus verzweifelter Selbstaufgabe willigt sie ein – und opfert damit ihr eigenes Glück.

Als Alfredo auf einem Ball von Violettas angeblicher Rückkehr zum Baron erfährt, demütigt er sie öffentlich. Erst im Angesicht ihres nahenden Todes erfährt er von der wahren Ursache ihrer Trennung. Zu spät – Violetta stirbt an Tuberkulose, verzeiht Alfredo und schenkt ihm ihre letzte Liebe.


Vorlage: Der Roman „Die Kameliendame“ – eine reale Tragödie

Verdi vertonte Alexandre Dumas’ „La Dame aux Camélias“, das auf dem Leben der realen Edelkurtisane Marie Duplessis basiert, die 1847 mit nur 23 Jahren an Schwindsucht (Tuberkulose) starb.
Im Gegensatz zur literarischen Vorlage konzentriert sich Verdi ganz auf den zentralen Konflikt zwischen Violetta, Alfredo und dessen Vater – und verdichtet das Geschehen zu einem intimen Seelendrama über Liebe, gesellschaftlichen Druck und weibliche Selbstaufgabe.


Götz Friedrichs Inszenierung – ein Requiem auf Violetta Valéry


Die berührende Inszenierung von Regielegende Götz Friedrich erzählt Violettas Geschichte als Rückblende: Bereits im Vorspiel liegt sie auf einem weißen Sterbebett, die Bühne gleicht einem überdimensionalen Grabmal. Die rauschenden Feste und flüchtigen Freuden der Pariser Gesellschaft erscheinen wie Schatten vergangener Tage. Die Ausstattung reduziert bewusst auf das Wesentliche – und lässt die innere Tragödie umso stärker wirken. Sentimentalität wird vermieden, stattdessen rückt Friedrich das psychologische Drama konsequent in den Mittelpunkt.


Besetzung & musikalische Leitung

  • Dirigenten: Ivan Repušić / Francesco Lanzillotta
  • Regie: Götz Friedrich

Mit:

  • Adela Zaharia / Elbenita Kajtazi – Violetta
  • Amitai Pati / Andrei Danilov – Alfredo
  • Thomas Lehman / Dean Murphy – Giorgio Germont

  • 2 Stunden 45 Minuten / Eine Pause

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Zusätzliche Informationen
  • Melodramma in drei Akten
  • Libretto von Francesco Maria Piave nach dem Roman „La dame aux camélias“ von Alexandre Dumas fils
  • Uraufführung am 6. März 1853 in Venedig
  • Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 20. November 1999


Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts
Teilnehmende Künstler
Ivan Repušić (Musikalische Leitung)
Götz Friedrich (Inszenierung)
Frank Philipp Schlößmann (Bühne)
Klaus Bruns (Kostüme)
Ulrich Niepel (Licht)
Thomas Richter (Chöre)
Klaus Beelitz (Choreographische Mitarbeit)
Adela Zaharia (Violetta Valéry)
Amitai Pati (Alfredo Germont)
Thomas Lehman (Giorgio Germont)
Arianna Manganello (Flora Bervoix)
Alexandra Oomens (Annina)
Kangyoon Shine Lee (Gaston)
Michael Bachtadze (Baron Douphol)
Navasard Hakobyan (Marquis D'Obigny)
Paul Minhyung Roh (Doktor Grenvil)
Michael Dimovski (Giuseppe)
Benjamin Dickerson (Ein Bote)
N. N. (Ein Diener bei Flora)
Chor der Deutschen Oper Berlin (Chöre)
Orchester der Deutschen Oper Berlin (Orchester)
Termine
Januar 2026
MoDiMiDoFrSaSo
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31