Direkt zum Inhalt
Ihre gesuchte Veranstaltung hat bereits stattgefunden. Finden Sie viele weitere Veranstaltungen, Tipps und Empfehlungen in Berlins größtem Veranstaltungskalender auf visitBerlin.de.

Das Europa von morgen, das Europa des dritten Jahrtausends, erfand sich ganz allein – im Innersten der nationalsozialistischen Konzentrationslager, so Germaine Tillion, Überlebende des KZ Ravensbrück. Die europäische Idee – aus dem Geist des Widerstands? In den letzten zwölf Jahren hat die Gedenkstätte Buchenwald drei Bände zu diesem Thema publiziert mit Gesprächspartner:innen aus Frankreich, Polen und Israel.


Die Reihe wird von den Herausgebern Ronald Hirte und Fritz von Klinggräff vorgestellt mit einem Fokus auf den letzten Band. Sie bemühen sich um eine Gesprächsverbindung nach Israel zu Naftali Fürst, dem Präsidenten des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und freuen sich über die Teilnahme der Filmemacherin und Wahlberlinerin Yael Reuveny.

Zusammen wollen sie über Europa in der Welt reden – was ist wert, verteidigt zu werden? Was muss sich ändern, damit die Geschichte sich nicht wiederholt? In welchem Europa, welcher Welt wollen sie im dritten Jahrtausend leben?

Eintritt frei!

14:00–15:00: Die europäische Idee – aus dem Geist des Widerstands?

Zur Eröffnung der dreitägigen Veranstaltung sind auch Mitglieder der Gruppe „Third Generation Buchenwald“ und des VVN/BdA eingeladen und alle, die sich bewusst zu dieser Generation zählen oder als aktive Antifaschist:innen verstehen.

Gäste: Ronald Hirte, Fritz von Klinggräf, Yael Reuveny, Naftali Fürst (Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos), Andrea Genest

Moderation: Tania Martini

Sprache: Deutsch



15:00-16:00: Das Manifest: Ventotene und wir

In Italien weiß es (fast) jedes Kind: „1943 war das Jahr, in dem wir die Waffen ergriffen!“ Es war der Beginn der antifaschistischen Revolution. Nicht nur in Italien, sondern in ganz Europa. Kurz zuvor wurde auf der Gefangeneninsel Ventotene ein Manifest verfasst, das sich – von der Berliner Antifaschistin Ursula Hirschmann herausgeschmuggelt – in kürzester Zeit in ganz Europa verbreitete und zur Grundlage wurde für die Diskussion über eine zukünftige Friedensordnung. Einer der Verfasser, Altiero Spinelli, hat bis zu seinem Lebensende für diese Vision eines antifaschistischen und sozialistischen Europas gekämpft – zuletzt als Abgeordneter des Europaparlaments, in das er mit Hilfe der Kommunistischen Partei gewählt wurde.

Gäste: Heinz Bierbaum, Valentina Orrazini

Moderation: Antonella Muzzupappa

Sprache: Italienisch (mit Übersetzung ins Deutsche)

 

16:00–17:00: Europa gegen den Strich

Es ist an der Zeit, Europa als antifaschistisches Projekt wieder zu entdecken – ein Europa, das in Konzentrationslagern entworfen wurde und dem Ziel verschrieben war, dass sich die Erfahrung des Faschismus niemals wiederholen dürfe. Diese Wurzeln wieder freizulegen, ist heute dringender denn je. Es bedeutet, den Kampf gegen Kolonialismus und für soziale Gerechtigkeit auf die Tagesordnung der gesellschaftlichen Transformationen zu setzen.

Gäste: Florian Schneider, Raul Zelik & Michael Kueppers-Adebisi (tbc)


Moderation: Florian Schneider

Sprache: Deutsch

 

17:00–18:00: Über Stunden

Elisa Aseva veröffentlicht ihre Kurztexte auf Facebook, sie entstehen in Mittagspausen oder Feierabendsituationen und bleiben im Rohzustand: Schreiben als Abschöpfprodukt des Alltags einer ungelernten Arbeiterin. „Am liebsten wäre ich in ein wurzelloses, technikfreundliches kommunistisches Milieu hineingeboren worden, aber ohne allzu viel Streit.“

Gast: Elisa Aseva

Sprache: Deutsch

 

18:00–19:30: Menschenrechte und Asyl

Die Proklamation der Unteilbarkeit und Universalität der Menschenrechte in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1948) der Vereinten Nationen war eine der bedeutsamsten politischen Konsequenzen aus Faschismus und Krieg. Nie wieder sollten politische Flüchtlinge der Verfolgung schutzlos ausgeliefert sein. Heute wird das Recht auf Asyl ausgerechnet von jenen Kräften demontiert, die sich sonst bei jeder Gelegenheit auf die Menschenrechte beziehen. Über das uneingelöste Versprechen der Menschenrechte, die Möglichkeiten und Grenzen einer linken Menschenrechtspolitik sowie den Widerstand gegen die weitgehende Aufhebung des Rechts auf Asyl durch das geplante Gemeinsame Europäische Asylsystem sprechen wir mit dem international bekannten Menschenrechtsanwalt Wolfgang Kaleck sowie Clara Bünger.

Gäste: Wolfgang Kaleck & Clara Bünger

Moderation: Boris Kanzleiter

Sprache: Deutsch

 

20:00–22:00: Sozialist:in sein heute

Gespräch zwischen Sabine Zielke & Gregor Gysi

Es gibt heutzutage wohlfeilere Bekenntnisse, als jenes, sich zum Sozialismus zu bekennen. Zahllose Niederlagen – teils selbstverschuldet, teils durch rechte Konterrevolutionen hervorgerufen – haben ihre Spuren hinterlassen. Eine linke Melancholie hat sich wie Mehltau über jene gelegt, die im Kapitalismus nicht das Ende der Geschichte erblicken wollen. Doch was heißt es, Sozialist:in zu sein in diesen Zeiten? Wie kann „praktisches Tun“ im Sinne des Sozialismus aussehen, damit „das Einfache, was schwer zu machen ist“ (Brecht), zu neuer gesellschaftspolitischer Relevanz gelangt?

Moderation: Sabine Zielke

Sprache: Deutsch
Zusätzliche Informationen