Literatur LIVE
„Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ ist auf großes Interesse gestoßen und wird – in Alltagsgesprächen, in den Medien, auf Veranstaltungen – viel diskutiert. Literatur LIVE und der Ullstein Verlag haben sich nach der ausverkauften Buchpremiere in der Kulturbrauerei entschieden, eine dritte gemeinsame Veranstaltung in Berlin auszutragen. Diesmal diskutiert Dirk Oschmann mit der Journalisten Wiebke Hollersen (Berliner Zeitung).
Der Leipziger Germanist zeigt auf, wie der Westen sich auch über dreißig Jahre nach dem Mauerfall als Norm definiert und den Osten als Abweichung. Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von westdeutschen Perspektiven dominiert. Pointiert durchleuchtet der Autor, wie dieses Othering und das Fehlen einer sozialen, ökonomischen und diskursiven Gleichheit den Menschen aus dem Osten die Möglichkeiten eines öffentlichen Sprechens nimmt und unserer Gesellschaft schadet - und initiiert damit eine längst überfällige Debatte.
Dirk Oschmann, geboren 1967 in Gotha, ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Leipzig. Sein FAZ-Artikel zum Thema wurde vielfach geteilt und kommentiert.
Wiebke Hollersen, geboren in Ost-Berlin, hat Publizistik, Geschichte und Politik studiert und bei der Berliner Zeitung volontiert. Sie hat beim SPIEGEL im Hauptstadtbüro und im Ressort Gesellschaft Reportagen und Porträts geschrieben und bei der WELT AM SONNTAG über Wissenschaft. Seit 2021 ist sie Reporterin bei der Berliner Zeitung.
Eine Veranstaltung von Literatur LIVE in Kooperation mit dem Ullstein Verlag und der Thalia Buchhandlung.