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Arbeiterstreiks in der Stalinallee, Proteste im Regierungsviertel, verwüstete Parteibüros, Brände, heranrollende sowjetische Panzer, standrechtliche Erschießungen – der erste Volksaufstand in einem von der Sowjetunion kontrollierten Staat nach 1945 begann in Berlin.


Am 17. Juni 1953 beteiligten sich etwa eine Million Menschen in hunderten Städten und Dörfern an den Protesten gegen das SED-Regime. Das Trauma des Kontrollverlusts an diesem Tag verfolgte die DDR-Führung bis zum Zusammenbruch während der Friedlichen Revolution von 1989/90.

Die ikonischen Bilder des Juni-Aufstands sind heute Teil des kulturellen Gedächtnisses. Sie zeigen jedoch fast ausschließlich Szenen, die sich im Zentrum Ostberlins abspielten. Als wichtiger Industrie-, Medien- und Militärstandort sowie als Arbeits- und Wohnstätte bedeutender Akteure hatten auch Treptow – als Grenzbezirk im geteilten Berlin – und Köpenick Anteil an den damaligen Ereignissen.

Die Sonderausstellung "Ausnahmezustand! Der 17. Juni 1953 in Treptow und Köpenick" wird im Museum Köpenick präsentiert und beleuchtet lokalgeschichtlichen Bezüge dieses bedeutsamen Ereignisses. Die steigende Relevanz für die Erinnerungskultur in Treptow-Köpenick seit dem 50. Jahrestag des Aufstands war der Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit dem Thema. Seit 2013 erinnert ein Gedenkstein an der Ausflugsgaststätte Rübezahl an die legendäre Dampferfahrt auf dem Müggelsee vom 13. Juni 1953. Dieser Ausflug unzufriedener Bauarbeiter markiert den ersten dokumentierten Streikaufruf, der dann in den Aufstand der folgenden Tage mündete.


Zusätzliche Informationen
Eintritt frei.