Schwules Museum
Für Toleranz und Vielfalt
In Berlins Schwulem Museum erhalten Sie immer wieder neue Einsichten in die Welt der Schwulen-, Lesben- und Transgenderszene. Wechselnde Ausstellung geben authentisch Einblick in queere Lebenswelten und Identitäten.
Das Schwule Museum ist mit seinen Ausstellungen, seiner Bibliothek und seinen Archivbeständen ein Diamant in der Berliner Museumslandschaft. Es ist eine der weltweit größten Institutionen für die Erforschung, Bewahrung und Vermittlung der Geschichte und Kultur queerer Communities.
Kuratierte Kunst und Wechselausstellungen
Seit seiner Gründung 1985 zeigt das Schwule Museum kuratierte Kunst wie auch Schätze aus der eigenen Sammlung in wechselnden Ausstellungen. Heute werden hier neben schwulen auch lesbische, trans*identische, bisexuelle und queere Lebensgeschichten authentisch präsentiert. Es ist ein einzigartiger Ort, der die Vielfalt der Kunst, Kultur und Geschichte der LGBTIQ+ Communities widerspiegelt und mit seiner Lage im Schöneberger Regenbogenkiez der ideale Ausgangspunkt ist, um die LGBTIQ+ Szene in Berlin zu erkunden.
Gönnen Sie sich eine kleine Pause im Café im Erdgeschoss des Schwulen Museums. Betrieben von den vielen Ehrenamtlichen, die außerdem an der Kasse und teils auch bei der Gestaltung des Museums mitwirken, können Sie hier gerne nach Tipps für ihre Erkundungstour fragen. Im Foyer finden Sie Flyer zu aktuellen Veranstaltungen der queeren Szene Berlins und auch eine kleine Buchauswahl.
Hier im Erdgeschoss sind auch die vier Ausstellungsräume des Museums untergebracht. Lesen, recherchieren und stöbern können Sie nach Anmeldung dann im Obergeschoss: Die Präsenz-Bibliothek hat mittlerweile über 16.000 Bände, wobei das älteste erhaltene Buch zum Thema aus dem 16ten Jahrhundert stammt. Außerdem finden Sie zahlreiche aktuelle Zeitschriften. Stöbern Sie in Magazinbeständen oder nutzen Sie die Möglichkeit, VHS-Kassetten und Filme auf Anfrage anzusehen.
Zur Geschichte des Schwulen Museums
Berlin braucht einen Ort für schwule Geschichte! In den 80er Jahren wollen die Studenten Andreas Sternweiler, Wolfgang Theis und Manfred Baumgardt genau das möglich machen. 1984 zeigen sie ihre erste Ausstellung „Eldorado – Homosexuelle Frauen und Männer in Berlin 1850-1950“. Das Berlin Museum dient ihnen als Unterkunft. Ein Projekt, das wie erwartet nicht überall auf Zustimmung trifft. Aber die Drei machen weiter – für mehr Akzeptanz und Toleranz.
Ein Jahr später rufen sie den „Verein der Freunde eines Schwulen Museums in Berlin e.V.“ ins Leben. Die Location wechselt: In der AHA (Allgemeine Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft) entsteht nun ein Museum mit Bibliothek und Archiv zum Thema. Die erste Schau findet zum 750. Gründerjubiläum der Stadt statt: „750 warme Berliner“ ist ein Publikumsmagnet. Bibliothek und Archiv wachsen, das Museum wechselt deswegen noch zweimal seinen Standort.
Archiv zu Forschungszwecken
Heute haben Forscher in der Lützowstraße Zugriff auf ein großes Repertoire aus der Schwulenszene. Im Archiv im Untergeschoss sind inzwischen über 50.000 Objekte zu unterschiedlichen Themenbereichen säuberlich archiviert. In der Bibliothek können Sie in Lifestyle-Magazinen der 90er blättern oder durch Hochschulschriften stöbern. Das Spektrum reicht von Coming-Out über Starkult bis hin zu traurigen Kapiteln von Verfolgung und Intoleranz. Auf Anfrage können Sie vieles anschauen und anhören – von alten Postkarten über aufgezeichnete Vorträge bis hin zu Schallplatten und VHS-Kassetten.
Thematische Highlights sind etwa die Sammlung zum Institut für Sexualwissenschaften von Magnus Hirschfeld, Materialien zur Frauen- und Lesbenbewegung oder auch die Arbeiten von Jürgen Baldiga, der sich 1984 mit dem damals neuartigen HIV infizierte und seine AIDS-Erkrankung mit Fotos, Super-8-Filmen und tagebuchartigen Aufzeichnungen dokumentierte. Baldiga Grab können Sie auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg besuchen.
5 Besonderheiten im Schwulen Museum
- Wanderausstellung “lesbisch, jüdisch, schwul” zum Ausleihen
- große japanische Comicsammlung (ca. 1.500 Stück)
- Möglichkeit zur Buchpatenschaft
- Teilnachlässe von Rudolf Klimmer und Charlotte von Mahlsdorf
- 600 Super-8-Filme aus den 70ern
Willkommen im Schöneberger Regenbogenkiez
Vom Schwulen Museum aus laufen Sie etwas mehr als zehn Minuten in den Nollendorfkiez. In der vom Nollendorfplatz abzweigenden Motzstraße wird jedes Jahr das Lesbisch-schwule Stadtfest gefeiert. Schlendern Sie die Kleiststraße entlang, und machen Sie einen Abstecher in die Eisenacher Straße und die Fuggerstraße. Überall im Kiez finden Sie auch viele queere Bars, Kneipen, Shops und weitere Angebote für die LGBTIQ+ Community.
Sehenswertes in der Nähe des Schwulen Museums
Rund um die Lützowstraße befinden Sie sich in einem dichten Netz aus Kunst und Kultur. In fünf Minuten sind Sie vom Schwulen Museum beim Haus am Lützowplatz. Zeitgenössische Malereien und Objekte sind hier ausgestellt. Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus ist das Thema der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Hier können Sie sich über bedeutende Persönlichkeiten wie Stauffenberg und die Geschwister Scholl informieren.
Noch mehr Kino gibt es im Museum für Film und Fernsehen am Potsdamer Platz. Die große Sammlung zeigt Requisiten aus der Geschichte des deutschen Films. Darunter Stücke von Marlene Dietrich, der Sie auch schon im Schwulen Museum begegnen. Schlendern Sie ein bisschen die Potsdamer Straße entlang. Auf dem ehemaligen Gelände vom Tagesspiegel sitzen einige junge Galerien und Ateliers. Hier können Sie auch wunderbar einen Zwischenstopp zum Mittagessen einplanen – immer mehr Szenebars und Restaurants siedeln sich hier an.
Praktische Tipps von visitBerlin
- Das Schwule Museum liegt in Tiergarten in der Lützowstraße. Sie erreichen es bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Steigen Sie am U-Bahnhof Kurfürstenstraße (U1) aus. Nach circa 800 Metern sind Sie schon am Schwulen Museum. Alternativ können Sie vom Kurfürstendamm aus die Buslinie M29 nutzen. Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, parken Sie am besten am Potsdamer Platz und nehmen dann den Bus.
Sparen mit der Berlin Welcome Card
- Archiv und Bibliothek durchstöbern: Die Bibliothek ist Montag, Mittwoch bis Freitag von 14–18 Uhr geöffnet. Bücher und Materialien können Sie sich am Medienarbeitsplatz anschauen, wenn Sie vorher per Mail an archivbibliothek [at] schwulesmuseum.de einen Termin ausmachen.
- Auch Gruppen ab fünf Personen sollten eine Anfrage stellen – das Museum bietet begleitete Touren in deutscher oder englischer Sprache an. Private Führungen können per Mail an fuehrungen [at] schwulesmuseum.de gebucht werden.
- Jeden Donnerstag um 18 Uhr und Samstag um 16 Uhr finden öffentliche Führungen durch die Ausstellungen statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Öffnungszeiten (Zusatzinfos)
Bitte entnehmen Sie die Öffnungszeiten der Webseite.