
Anfang November 1923 brach ein Pogrom im Berliner Scheunenviertel aus. Fast zwei Tage lang zogen Berliner durch das Scheunenviertel und verübten Gewalttaten gegen jüdische Menschen in diesem Arbeiterviertel.
Diese massive Gewaltausschreitung, zehn Jahre vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten, ist aus dem öffentlichen Geschichtsbewusstsein nahezu verschwunden. Auch die historischen Spuren des Scheunenviertels sind kaum vorhanden, nur einige Stolpersteine deuten auf seine ehemals osteuropäisch-jüdische Bevölkerung hin.
Deswegen stellt sich diese Veranstaltung am 02.11.2025 gegen das Vergessen und organisiert in Kooperation mit dem Mitte Museum einen Gedenktag. Dabei geht es nicht nur um das Scheunenviertelpogrom, sondern auch um das Leben der Menschen, für die das Scheunenviertel ihr Zuhause war.
Mit der Historikerin Anne-Christin Saß, Verfasserin von „Berliner Luftmenschen: Osteuropäisch-jüdische Migranten in der Weimarer Republik“ und dem angehenden Historiker Laurids Ponßen, der an einer Studie zur Grenadierstraße arbeitet, wird über die Lebensrealitäten und -entwürfe im Scheunenviertel diskutiert.
Anschließend begeben sich die Teilnehmenden auf eine Spurensuche durch das Scheunenviertel der 1920er-Jahre. Hier spüren sie den Orten nach, an denen deutsche Jüdinnen und Juden auf osteuropäisch-jüdische Migrant:innen trafen.
Im Mittelpunkt stehen nicht nur das Pogrom und die Unterdrückung, sondern auch die einstige Vielfalt von Theatern, Geschäften, Schulen, Vereinen und Synagogen, in denen sich das Leben dieser Menschen abspielte. Auf dem Weg begegnen sie der Dichterin Mascha Kaléko, Schauspieler Alexander Granach und vielen weiteren historischen Persönlichkeiten des jüdischen Berlins der 1920er-Jahre.
12:00–13:30 Uhr – Diskussion zum Leben im Scheunenviertel mit Historikerin Anne-Christin Saß, dem angehenden Historiker Laurids Ponßen und dem Leiter der Abteilungen Vermittlung und Sammlungen, Jess Earle, im Repräsentantensaal der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
14:00–16:00 Uhr ‒ Stadtrundgang: „Jiddisch, jüdisch, deutsch und alles dazwischen: Spuren jüdischen Lebens im Scheunenviertel der Goldenen 20er-Jahre“
Adresse: Oranienburger Str. 28-30, 10117 Berlin
Anmeldung:info@centrumjudaicum.de
Zusätzliche Informationen
Treffpunkt: Repräsentantensaal
Anmeldung/Buchung: info@centrumjudiacum.de
Anmeldung/Buchung: info@centrumjudiacum.de
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