
Nach dem Scheitern der Revolution von 1848 schrieb Richard Wagner mit Lohengrin eine Oper über politische Spannungen, gesellschaftliche Sehnsüchte und das Scheitern einer utopischen Führungsfigur.
In der spektakulären Neuinszenierung von Kasper Holten an der Deutschen Oper Berlin steht die Frage im Raum: Ist Lohengrin wirklich der erhoffte Retter – oder ein gefährlicher Heilsversprecher?
Zur Handlung
Ein namenloser Ritter erscheint auf einem Schwan, um die edle Elsa gegen falsche Anklagen zu verteidigen – unter der Bedingung, dass sie niemals nach seiner Herkunft fragt. Als Elsa dieses Versprechen bricht, offenbart sich der Ritter als Lohengrin, Sohn Parsifals und Gralsritter. Doch damit ist das Schicksal der Liebenden besiegelt – Lohengrin muss gehen, und Elsa bleibt gebrochen zurück.
Gesellschaftliche Relevanz
Wagners Lohengrin, uraufgeführt 1850, gilt als eine seiner meistdiskutierten Opern: Neben der tragischen Liebesgeschichte verhandelt das Werk politische Themen wie den Wunsch nach charismatischer Führung, kollektive Erlösungssehnsucht und die Schattenseiten blinden Vertrauens – hochaktuell in Zeiten gesellschaftlicher Krisen.
Zur Inszenierung
Regisseur Kasper Holten legt in seiner Deutung den Fokus auf ein orientierungsloses Volk, das auf Erlösung hofft – und die Gefahren, die entstehen, wenn Macht auf Mystik trifft. Lohengrin erscheint als ambivalente Figur, zwischen strahlendem Held und autoritärer Symbolfigur.
Besetzung und musikalische Leitung
- Dirigent: Marc Albrecht
- Regie: Kasper Holten
- Mit: Byung Gil Kim, Attilio Glaser, Flurina Stucki, Egils Silins, Nina Stemme, Dean Murphy u. a.
- Dauer: ca. 4 Stunden 30 Minuten / Zwei Pausen
- In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Zusätzliche Informationen
Romantische Oper in drei Akten
Uraufführung am 28. August 1850 in Weimar
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 15. April 2012
Mit freundlicher Unterstützung des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin e. V.
Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts
Uraufführung am 28. August 1850 in Weimar
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 15. April 2012
Mit freundlicher Unterstützung des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin e. V.
Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts
Teilnehmende Künstler
Marc Albrecht (Musikalische Leitung)
Kasper Holten (Inszenierung)
Steffen Aarfing (Bühne, Kostüme)
Jesper Kongshaug (Licht)
Jeremy Bines (Chöre)
Byung Gil Kim (Heinrich der Vogler)
Attilio Glaser (Lohengrin)
Flurina Stucki (Elsa von Brabant)
Egils Silins (Friedrich von Telramund)
Nina Stemme (Ortrud)
Dean Murphy (Der Heerrufer des Königs)
Michael Dimovski (1. Brabantischer Edler)
Chance Jonas-O'Toole (2. Brabantischer Edler)
Navasard Hakobyan (3. Brabantischer Edler)
Benjamin Dickerson (4. Brabantischer Edler)
Stephanie Lloyd (1. Edelknabe)
Angelika Nolte (2. Edelknabe)
Kristina Griep (3. Edelknabe)
Saskia Klumpp (4. Edelknabe)
Chor der Deutschen Oper Berlin (Chöre)
Orchester der Deutschen Oper Berlin (Orchester)