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Mit der erstmals vollständigen Präsentation der Möbel aus Haus Lemke in Berlin zeigt das Kunstgewerbemuseum eine der umfangreichsten original erhaltenen Innenausstattungen aus dem Werk von Ludwig Mies van der Rohe.



Die Möblierung von Haus Lemke orientiert sich klar an der von Mies van der Rohe und Lilly Reich seit Mitte der 1920er-Jahre entwickelten Gestaltung.


Furnierte Holzmöbel waren ungeachtet der spektakulär modernen Stahlrohrmöbel unverändert die Grundlage der Wohnungseinrichtung. Im Stil des anspruchsvollen Innenausbaus ihrer Zeit kombinieren sie die in streng geometrischen Formen und Raumproportionen gebundene Materialästhetik edlen Holzes mit nicht minder aufwendiger Verarbeitung von Stein-, Glas- und Metalloberflächen.


Haus Lemke: Das „Mies van der Rohe Haus“ in Berlin-Lichtenberg



In den Jahren 1932/33 erbaut, ist Haus Lemke heute als „Mies van der Rohe Haus“ bekannt. Am Obersee in Alt-Hohenschönhausen (Bezirk Lichtenberg) gelegen, überrascht der auf einem Seegrundstück mit weitläufigem Garten konzipierte Bau mit seinen zurückhaltenden Dimensionen. Die Ausstattung von Haus Lemke mit Möbeln nach Entwürfen aus dem Büro Mies van der Rohe erfolgte lange nach der Bauübergabe im April 1933. Mies legte in dieser Zeit erste Pläne für die Einrichtung des Arbeitszimmers vor, die jedoch nicht umgesetzt wurden. Vermutlich wurde die Planung 1934 mit Lilly Reich fortgesetzt und auch ehemalige Mitarbeiter wie Friedrich Hirz hinzugezogen.

Das Arbeits- und das Schlafzimmer wurden vollständig nach den neuen Entwürfen ausgestattet, während man im Wohnzimmer bereits vorhandene Möbel nutzte. Nach Martha Lemkes Erinnerung war die Einrichtung erst 1937 abgeschlossen. Sie wurde im selben Jahr in der Deutschen Bauzeitung vorgestellt mit einer Fotografie von Max Krajewsky, der damals eine Serie von Innenraumaufnahmen des Gebäudes angefertigt hatte.


Mit Kriegsende und der Vertreibung der Eigentümer begann 1945 die wechselvolle Nutzung des Hauses unter anderem als Autowerkstatt und Lager. Sie führte bis 1989 zu tiefgreifenden Um- und Rückbauten und zur Veränderung des gesamten Ensembles von Haus und Garten. 1977 vom Magistrat von Ost-Berlin unter Denkmalschutz gestellt, gelangte das Gebäude mit der politischen Wende 1990 in die kommunale Trägerschaft des Bezirks, heute Berlin-Lichtenberg. Das Haus wurde öffentlich zugänglich und erhielt mit der Umbenennung in „Mies van der Rohe Haus“ eine zeitgemäße Nutzung als kommunale Galerie. Von 2000 bis 2002 schließlich erfolgte eine denkmalpflegerische Grundsanierung.


Die Restaurierung und Konservierung der Möbel wurde ermöglicht durch die großzügige Förderung des Freundeskreises der Kulturstiftung der Länder und der Julius-Lessing-Gesellschaft e. V., Freundeskreis des Kunstgewerbemuseums.


Eine Sonderpräsentation des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin
Zusätzliche Informationen
Preisinformationen: Museumskarte Kunstgewerbemuseum.

Kulturforum alle Ausstellungen: 22,00 €

Preis: 10,00 €

Ermäßigter Preis: 5,00 €

Informationen zum ermäßigten Preis: Kulturforum alle Ausstellungen: 11,00 €

Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr erhalten freien Eintritt.
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