
Berlins kulturelle Angebote sind so bunt und vielfältig wie die Stadt. Und das auch, was die Preisklasse angeht: Wir haben hier einmal für euch 11 + 1 spannende Kunst- und Kulturangebote zum Nulltarif für euch gesammelt. Kostenlos, vielfältig und anspruchsvoll überzeugen diese besonderen Berliner Kulturinstitutionen mit hochkarätigen Ausstellungen für alle.
Tipp 1: Entdeckt Street Art, Graffiti und Urban Art im URBAN NATION Museum

Bei einem Spaziergang durch Berlin sind an fast jeder Ecke farbenfrohe Graffitis zu sehen. Street Art ist ein fester Bestandteil des Stadtbildes und gehört mittlerweile zu unserem kulturellen Erbe. Das Urban Nation Museum for Urban Contemporary Art in Schöneberg hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Erbe in einem kuratierten Rahmen für ein breites Publikum greifbar zu machen – und dabei den Grundsatz der Street Art zu achten. Sie ist die Ausdrucksform der Straße und soll demnach für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sein.
Bei freiem Eintritt könnt ihr hier auf Leinwänden, in Rauminstallationen, auf begehbaren Graffiti-Rundgängen und an interaktiven Mediaguide-Stationen die Geschichte dieser globalen Kunstszene kennenlernen.
Tipp: In unserer kostenlosen App ABOUT Berlin findet ihr kuratierte Touren zu vielen Street Art Highlights in Berlin.


Es gibt viel zu erzählen. ABOUT BERLIN.
Wann: Dienstag und Mittwoch von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 20 Uhr
Wo: Bülowstraße 7, Schöneberg
Tipp 2: Besucht große Kunst in der Galerie König

Ein weiterer Hotspot für kostenfreien Kunstgenuss ist die High-End-Galerie König in der brutalistischen Kirche St. Agnes. Das Gebäude selbst ist mit seinen massiven Betonmauern, den klaren Linien und dem mächtigen Grundriss bereits einen Besuch wert. Doch hinter der harten Schale verbirgt sich der kreative Kern dieses besonderen Ortes.
Seit 2015 ist der lichtdurchflutete Innenraum der Kirche ein würdiges Zuhause für Malerei, Skulptur, Video- und Performancekunst von jungen Künstler:innen aus aller Welt. Bei freiem Eintritt könnt ihr hier in regelmäßig wechselnden Themenausstellungen die zahlreichen Ausdrucksformen der modernen Kunst erkunden.
Wann: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr
Wo: König Galerie St. Agnes, Alexandrinenstraße 118-121, Kreuzberg
Tipp 3: Erlebt die Dauerausstellung des Jüdischen Museums Kinderwelt Anoha

Das Jüdische Museum ist eine wahre kulturelle Schatzkammer – und bis auf temporäre Sonderausstellungen kostenfrei für Besuchende. Der markante Liebeskind-Bau mit seinen schiefen Wänden, Stelenachsen und bewusst inszenierten Leerräumen nimmt euch auf 3.500 Quadratmetern mit auf eine intensive Reise durch die (deutsch-)jüdische Geschichte. Die Architektur selbst leistet einen entscheidenden Beitrag zur Wirkungsmacht dieses Ortes: Im Untergeschoss kreuzen sich die Achsen des Exils, die Achse des Holocausts und die Achse der Kontinuität und symbolisieren so die Abschnitte jüdischer Lebensgeschichte in Deutschland.
Tipp: Neben den eindrucksvollen Dauerausstellungen bietet das Museum mit der kostenlosen Kinderwelt Anoha auch einen der kreativsten Spielplätze der Stadt!
Wann: Täglich von 10 bis 18 Uhr
Wo: Lindenstraße 9 bis 14, Kreuzberg
Tipp 4: Taucht im Bethanien in Gegenwartskunst ein

Der Kreuzberger Kunstraum Bethanien im denkmalgeschützten ehemaligen Diakonissen-Krankenhaus am Mariannenplatz ist eine lebendige Anlaufstelle für die junge Berliner Kunstszene. Auf rund 450 Quadratmetern Ausstellungsfläche könnt ihr hier täglich bei freiem Eintritt mehrere kuratierte Gruppenausstellungen erleben, die sich mit den heißen Themen der Gegenwart auseinandersetzen, etwa mit dem Widerstand gegen autoritäre Systeme.
Ganz im Sinne der ersten Hausbesetzer rund um Rio Reiser, der das Bethanien im Rauchhaussong mit seiner Band Ton, Steine, Scherben verewigte. Die lichtdurchfluteten Räume mit ihrer klaren Struktur bieten die perfekte Kulisse für das vielseitige Programm aus Kunst, Dialog und Vermittlung. Und im Sommer erwartet euch hier eine der schönsten Kulissen für Open Air-Kino mit typisch Berliner Flair.
Wann: Täglich von 10 bis 20 Uhr
Wo: Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Mariannenplatz 2, Kreuzberg
Tipp 5: Schlendert donnerstagabends durch die Neue Nationalgalerie

Die Neue Nationalgalerie am Kulturforum ist ein regelrechter Publikumsmagnet und zieht Besucher:innen aus der ganzen Welt an. Neben hochkarätigen Kunstausstellungen finden hier nicht selten auch Modenschauen von Star-Designern wie Yves Saint Laurent, Musikfestivals oder Shows von Weltklasse-Künstlerinnen wie Nan Goldin oder Yoko Ono statt.
Damit die minimalistische Stahlskelett-Konstruktion von Mies van der Rohe für alle Menschen zugänglich ist, ist der Eintritt donnerstags ab 16 Uhr im Rahmen der Initiative Volkswagen Group Art4All kostenlos. In der lichtdurchfluteten Oberhalle könnt ihr dabei die wechselnden Sonderausstellungen bestaunen und im Untergeschoss durch die Dauerausstellung schlendern.
Wann: Donnerstag von 16 bis 20 Uhr
Wo: Potsdamer Straße 50, Mitte
Tipp 6: Genießt Kunst aus der und für die Stadt in den Kommunalen Galerien Berlin

An verschiedenen Standorten in der ganzen Stadt zeigen die Kommunalen Galerien wechselnde Ausstellungen, die einen starken Bezug zum urbanen Leben, gesellschaftlichem Wandel und der Berliner Identität haben. Malerei, Fotografie, Installationen und Videokunst von überwiegend Berliner Künstler:innen setzen sich hier mit der Stadt und all ihren Besonderheiten auseinander.
In den Ausstellungsräumen dieser auf Community bezogenen Kreativräume seid ihr genau richtig, wenn ihr Lust auf Gegenwartskunst mit echt Berliner Charakter abseits des Mainstreams haben. Denn das Hauptanliegen der Kommunalen Galerien ist die aktive Teilhabe und offene Kommunikation aller gesellschaftlichen Gruppen – Berlin geht uns schließlich alle etwas an!
Wann: Verschiedene Öffnungszeiten je nach Standort
Wo: Verschiedene Standorte in ganz Berlin
Tipp 7: Betrachtet im Museum in der Kulturbrauerei den Facettenreichtum der DDR

Heavy Metal in der DDR, das Alltagsleben in der DDR und ein umfassender Streifzug durch die Geschichte – all das könnt ihr im Museum in der Kulturbrauerei erkunden. Auch hier müsst ihr keine Mark Eintritt zahlen, obwohl die 600 Quadratmeter große Ausstellungsfläche jede Menge wertvolle Einblicke in die deutsch-deutsche Geschichte bereithält.
Die Dauerausstellung zum Alltag in der DDR zeigt originale Alltagsgegenstände, Fotografien, Videos und Tonzeugnisse. Sie machen das Spannungsfeld zwischen politischer Kontrolle und persönlichem Alltag für geschichtsbegeisterte Besucher:innen erfahrbar. Diese Lebenszeugnisse bleiben in Erinnerung!
Wann: Dienstag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Wo: Knaakstraße 97, Prenzlauer Berg
Tipp 8: PalaisPopulaire – Zeitgenössische Kunst kostenlos erleben

Im historischen Prinzessinnenpalais an der Prachtstraße Unter den Linden bietet das PalaisPopulaire ein spannendes, kostenloses Kunst- und Kulturangebot für alle, die zeitgenössische Kreativität hautnah erleben wollen. Montags ist der Eintritt frei – ein perfekter Anlass, die hochkarätigen Ausstellungen aus der Sammlung Deutsche Bank oder das „Artist of the Year“-Programm zu entdecken.
Darüber hinaus lädt das Haus zu einem vielseitigen Veranstaltungsprogramm ein: von dialogischen Konzerten mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker über Lesungen und Kurator:innenführungen bis hin zu Workshops für alle Altersgruppen. Das PalaisPopulaire vereint barocke Architektur mit modernem Design und steht für einen offenen Zugang zu Kunst, der begeistert und inspiriert – mitten im Herzen Berlins.
Wann: täglich von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag 11–19 Uhr, Dienstag geschlossen
Wo: Unter den Linden 5, Mitte
Tipp 9: Besucht die Christo-Dauerausstellung im Reichstagsgebäude

1995 verhüllte das Künstlerpaar Christo und Jean Claude mit einer spektakulären Aktion den Reichstag. Zwei Wochen wird die Wiese vor dem zum Kunstwerk verschnürten Reichstag zum Treffpunkt für gut gelaunte Berliner:innen. Aus dem einst historisch belasteten Betonklotz wird ein Ort für Demokratie, der im darauffolgenden Herbst architektonisch noch mit der gläsernen Kuppel gekrönt wird.
Im Reichstagsgebäude könnt ihr das Spektakel noch heute miterleben – in der kostenlosen Christo-Dauerausstellung. In den lichtdurchfluteten Gängen der Besucherempore erzählen Skizzen, Collagen, Fotografien und Originalmaterialien die Geschichte dieses Projekts, das über zwei Jahrzehnte lang geplant wurde und schließlich Millionen von Menschen faszinierte. Freut euch auf eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit Kunst im öffentlichen Raum mitten im Herzen der Demokratie.
Tipp: In unserem visitBerlin Podcast Berlin Unboxed nehmen wir euch mit zu einem Kunstspaziergang rund um die Regierungsbauten. Denn rund um die gläserne Reichstagskuppel findet ihr viele öffentliche und frei zugänglichen Kunstwerken, die wie auch die gläserne Reichstagskuppel die Transparenz der Deutschen Demokratie deutlich machen.
Wann: Ausstellungsführung nach Anmeldung
Wo: Platz der Republik 1, Mitte
Tipp 10: Erkundet dynamische Kunstwerke in der Julia Stoschek Foundation

Kunst, die vergeht, Zeit, die stehenbleibt – Kunst als dynamischer Ausdruck einer sich ständig wandelnden Welt. Auf Basis dieses Kunstverständnisses hat die Non-Profit-Organisation Julia Stoschek Foundation in der Leipziger Straße in Berlin-Mitte einen Ausstellungsort geschaffen, der gesellschaftlich relevanten Kunstexperimenten mit thematischem Bezug zur Zeit eine Bühne bietet.
Hier versprechen großformatige Videoinstallationen, immersive Klangräume, performative Arbeiten und digitale Experimente ein besonders sinnliches Kunsterlebnis.
Der Eintritt ist an jedem ersten Donnerstag im Monat von 18 bis 22 Uhr kostenlos.
Wann: Jeden ersten Donnerstag im Monat von 18 bis 22 Uhr
Wo: Leipziger Straße 60, Mitte
Tipp 11: Betrachtet freie Kunst im Sinne der Demokratie im Willy-Brandt-Haus

Das Willy-Brandt-Haus in Kreuzberg ist nicht nur seit 1999 die Bundeszentrale der SPD, sondern auch eine barrierefreie Bühne für zeitgenössische Kunst. Ganz im Sinne der Demokratie darf diese von allen Bürger:innen bestaunt werden. Zwischen der prominenten Glasfassade und dem beeindruckenden Atrium des Politikhauses erstreckt sich eine beeindruckende Sammlung aus über 2.500 Kunstwerken.
Zu sehen sind Arbeiten von Otto Dix, George Grosz und vielen weitere Künstler:innen, die sich allesamt mit gesellschaftlichen Fragen nach Freiheit und Widerstand auseinandersetzen. Regelmäßig wechselnde Ausstellungen machen das Willy-Brandt-Haus zu einem spannenden Ort des kulturellen Dialogs, zu dem alle Menschen eingeladen sind!
Wann: Dienstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr
Wo: Wilhelmstraße 140, Kreuzberg
Tipp 12: Denkt Leerstand neu bei Zeit ist Knapp

In Berlin ist nicht nur Wohnraum knapp, sondern auch Zeit. Um beiden Begriffen eine neue Bedeutung zu verleihen, hat sich eine Gruppe von drei jungen Künstlern der kreativen Nutzung räumlicher Leerstellen in der Stadt verschrieben. Zeit ist Knapp – oder auch: Zentrum für internationale Künste – ist ein Pionierkonzept, das temporärem Leerstand mit kostenlosen Ausstellungen, Performances und Konzerten neues Leben einhauchen soll.
So konnte das Kollektiv bereits dem leerstehenden Primark am Walther-Schreiber-Platz einen kreativen Zweck verleihen. Auch Workshops werden hier veranstaltet, darunter kostenloses Boxtraining für Kinder, kostenlose Salsa-Kurse und Familientage mit Rollschuhdisco. Die ideale Anlaufstelle, wenn ihr Kunst nicht nur erleben, sondern auch mitgestalten wollt!
Wann: Verschiedene Veranstaltungszeiten
Wo: Diverse Orte in ganz Berlin
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