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Wanduhr AEG im Museum der Dinge Berlin
© Werkbundarchiv – Museum der Dinge Berlin, Foto: Armin Herrmann

Werkbundarchiv - Museum der Dinge

Die Welt der Produkte

Das Museum hat am neuen Standort in der Leipziger Straße 54 (Mitte) mit der Sonderausstellung „Profitopolis oder der Zustand der Stadt“ wiedereröffnet.

Von der puristischen Vase bis zur kitsch-überfrachteten Schneekugel – im Museum der Dinge geht es um Objekte aus dem Alltag. Dabei steht der Deutsche Werkbund (DWB) im Zentrum. Ein Verband, der ästhetische Dinge produziert, die schlicht und nützlich sind. Ob das zwischen 1907 und heute geklappt hat, davon können Sie sich selbst ein Bild machen. Das Museum der Dinge zeigt Ihnen einen Querschnitt durch die Welt der Alltagsdinge.

Zwischen Kitsch und Design

1907 gründen Künstler und Unternehmer den Deutschen Werkbund. Die Dinge sind ihnen zu fremd geworden. Sie wünschen sich Alltagsgegenstände, die ehrlich sind. Funktionell, schlicht und nachhaltig. Die Werkbund-Designer entwerfen zwar auch selbst Objekte, der DWB möchte aber vor allem stets im Auge behalten, wohin die Reise geht. Darum gründet er 1971 das Werkbundarchiv in Berlin. Hier dokumentiert und reflektiert der Verein die Geschichte der Produktkultur. Und zwar, indem er sammelt: von DWB-Produkten über Warenästhetik bis hin zu Souvenirs – von hochkarätigen Designerstücken bis hin zur No-Name-Massenproduktion. Über 20.000 Dinge gibt es in der Sammlung inzwischen. In einem alten Fabrikgebäude gehen Sie durch das offene Depot mit seinen hölzernen Vitrinen. In einem Regal reihen sich die charakteristisch blauen Nivea-Dosen. In einem anderen drängen sich Spielzeugfiguren – Schlümpfe, Garfield oder Donald Duck – dicht aneinander.

Die Grenze zwischen Ramsch und Nutzwert verwischt hier schnell. In einer anderen Vitrine dominiert schlichtes Design: elegant geschwungene Glasvasen neben funktionalen Gießkannen. In der Mitte des zentralen Raumes sind die Vitrinen thematisch aufgebaut. Hier finden Sie vor allem die Arbeiten des Deutschen Werkbunds im Kontrast – oder in Kongruenz – mit den Dingen, die es heute so gibt. Ein besonderes Ausstellungsstück begegnet Ihnen mit der Frankfurter Küche. 1926 entwirft sie Margarete Schütte-Lihotzky. Die standardisierte Küche ist ein Paradebeispiel dafür, wie der städtischen Wohnungsnot und den steigenden Bevölkerungszahlen nach dem Ersten Weltkrieg begegnet wird. Sparsam, effizient und günstig genutzter Wohnraum wird mit einer preiswerten, einfachen Ausstattung versehen. Weil sie Ästhetik mit Effizienz paart, passt die Küche genau zum Kern des Deutschen Werkbunds: Sie ist nachhaltig, rational und funktional.

Ein Einblick in die Vielfalt der Dinge

  • Modellsessel von Herbert Hirche (Bauhausstil, nach 1945)
  • schlichtes rotes Wählscheibentelefon (Tesla, 1982)
  • Überraschungseifiguren von Ferrero
  • „Das große Hasenstück“, goldene Kunststofffigur von Ottmar Hörl (2003)

 

Tipps für Ihren Besuch im Museum der Dinge

Das Museum erreichen Sie bequem mit der U-Bahn U2 oder den Bussen 200, 248 und 265 bis U-Bahnhof Spittelmarkt.

Bis einschließlich 17 Jahre ist der Eintritt generell frei. Immer sonntags um 14 Uhr können Sie an einer öffentlichen und kostenlosen Führung teilnehmen. Für Schulklassen und Gruppen gibt es darüber hinaus spezielle Workshops und Themenführungen. Auch Gruppenrabatte sind möglich. Nähere Infos dazu entnehmen Sie der Webseite des Museums.

 

Öffnungszeiten

Donnerstag 12:00 – 19:00
Freitag 12:00 – 19:00
Samstag 12:00 – 19:00
Sonntag 12:00 – 19:00
Montag 12:00 – 19:00