
Surrealismen 1950–1990 aus den Sammlungen der Nationalgalerie
Anfang der 1920er-Jahre entstand der Surrealismus – doch wann endete er? Einige setzen den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs als Ende der Bewegung an, andere das Todesjahr des Wortführers André Breton (1896–1966), und wieder andere sind davon überzeugt, dass der Surrealismus gar kein Ende finden kann!
Fest steht, dass er sich rasch verbreitet hat. Ob in Frankreich, Spanien, der Tschechoslowakei oder Mexiko: Schon früh war man sich darin einig, den Surrealismus nicht als spezifischen Stil zu verstehen, sondern als Geisteshaltung.
Wichtig ist allein ein „sur-realer“ Bezug zu dem, was Menschen „Realität“ zu nennen gewohnt sind, eine von gesundem Menschenverstand, Rationalisierung und Logozentrismus bestimmte Welt, aus der heraus es Schlupflöcher in eine „andere“, „über-wirkliche“ Wirklichkeit zu finden gilt.
Obgleich der Surrealismus als gemeinsame Bewegung in Deutschland niemals festen Fuß gefasst hat, lassen sich in den Sammlungen der Nationalgalerie seine Spuren erkennen.
Unter dem Titel STRANGE! sind rund 60 Werke von 40 Künstler*innen aus Ost und West versammelt, in denen sich Anklänge an die Kunst des Surrealismus finden – sei es durch motivische oder stilistische Zitate, sei es durch weltanschauliche Ähnlichkeiten.
Allesamt in den Zeiten des Kalten Kriegs entstanden, zeugen sie von der verbindenden Kraft einer Kunst, die sich mit ihren Werken gegen die Zumutungen der jeweils geltenden „Wirklichkeit“ wehrt.
- Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin
#MuseumsviertelCharlottenburg