Direkt zum Inhalt

Für Giuseppe Verdi bedeutete das Schreiben von Opern stets mehr als bloße Unterhaltung – es war ein Akt der Einmischung, eine Stellungnahme zur Welt und ihren politischen Verwerfungen. In kaum einem seiner Werke wird die Frage, welchen Preis ein Mensch für politische Macht zahlt, so scharf zugespitzt wie in Simon Boccanegra.



  • Dirigent: Paolo Arrivabeni
  • Regie: Vasily Barkhatov
  • Mit: Etienne Dupuis, Nicole Car, Liang Li, Attilio Glaser u. a.

Zur Oper

Die Republik Genua ist tief gespalten – zwischen den verfeindeten Lagern von Simon Boccanegra und Fiesco. Doch verbindet die beiden Widersacher ein persönliches Drama: Simon liebte einst Fiescos Tochter, mit der er ein Kind zeugte, das nach dem Tod der Mutter verschwand. Jahre später taucht Amelia wieder auf – und wird zur Figur auf dem Schachbrett der Macht, das schließlich Simon selbst das Leben kostet.


Simon Boccanegra, 1857 uraufgeführt und 1881 grundlegend überarbeitet, zählt zu Verdis politisch tiefgründigsten Opern. Das Ringen zwischen öffentlichem Handeln und privatem Schicksal entfaltet sich in einer Welt aus Misstrauen, Intrigen und Machtgier – in der persönliches Glück keinen Platz findet. Selbst der errungene Friede scheint brüchig und ungewiss.


Zur Inszenierung

Regisseur Vasily Barkhatov beleuchtet in seiner Interpretation die zersetzende Wirkung der Macht. Sein Simon ist kein idealistischer Reformer mehr, sondern ein erschöpfter Machtpolitiker, dessen Ziele dem bloßen Selbsterhalt gewichen sind. Barkhatov liest das Drama um den Dogen als Kommentar auf politische Systeme, deren Mechanismen sich bis in die Gegenwart fortschreiben – eindringlich, zeitlos und hochaktuell.


  • Dauer: ca. 3 Stunden / Eine Pause
  • In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Zusätzliche Informationen
Oper in einem Prolog und drei Akten

Text von Francesco Maria Piave, Giuseppe Montanelli und Arrigo Boito nach dem Drama „Simón Bocanegra“ von Antonio García Gutiérrez

Uraufführung der ersten Fassung am 17. März 1857 im Teatro La Fenice Venedig

Uraufführung der zweiten Fassung am 24. März 1881 im Teatro alla Scala MailandPremiere am 29. Januar 2023 an der Deutschen Oper BerlinFassung von 1881, ergänzt um das Vorspiel der Fassung von 1857

empfohlen ab 15 Jahren

Mit Unterstützung des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin e. V.

45 Minuten vor Vorstellungsbeginn: Einführung im Rang-Foyer rechts
Teilnehmende Künstler
Paolo Arrivabeni (Musikalische Leitung)
Vasily Barkhatov (Inszenierung)
Zinovy Margolin (Bühne)
Olga Shaishmelashvili (Kostüme)
Alexander Sivaev (Licht)
Martin Eidenberger (Video)
Jeremy Bines (Chöre)
Sebastian Hanusa (Dramaturgie)
Etienne Dupuis (Simon Boccanegra)
Liang Li (Jacopo Fiesco)
Michael Bachtadze (Paolo Albiani)
Volodymyr Morozov (Pietro)
Nicole Car (Maria / Amelia)
Attilio Glaser (Gabriele Adorno)
Michael Dimovski (Hauptmann)
Lucy Baker (Eine Magd)
Orchester der Deutschen Oper Berlin (Orchester)
Chor der Deutschen Oper Berlin (Chöre)
Termine
November 2025
MoDiMiDoFrSaSo
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30